IWF-Chefin: Venezuela von Wirtschaftskrise bedroht

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Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sieht das ölreiche Venezuela von einer Wirtschaftskrise bedroht. "Ich denke nicht, dass es der Wirtschaft derzeit gut geht und wir sind der Auffassung, dass sie Reserven in bedeutendem Umfang aufbrauchen", sagte Lagarde in einem Interview mit dem spanischsprachigen Programm des US-Senders CNN.

Venezuelas Wirtschaftswachstum ist dieses Jahr stark zurückgegangen, sodass sich die sozialistische Regierung gezwungen sah, die ausländischen Devisenreserven anzutasten. Die Regierung in Caracas werde in Anbetracht dessen wahrscheinlich schon bald vor "schwierigen politischen Entscheidungen" stehen, warnte Lagarde. Die IWF-Chefin räumte zugleich ein, dass es ihrer Institution an umfassenden Daten zur Bewertung von Venezuelas Wirtschaftslage fehle, da die Regierung nicht in der sonst üblichen Weise kooperiere.

Der im März verstorbene venezolanische Staatschef Hugo Chavez hatte dem IWF wiederholt vorgeworfen, ein Instrument des "amerikanischen Imperialismus" zu sein. Seine wiederholte Drohung, Venezuelas IWF-Mitgliedschaft aufzukündigen, machte er jedoch nicht wahr.

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