Rund ein Viertel (24 %) der Österreicher fühlt sich direkt von der Wirtschaftskrise betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE). Ein knappes Fünftel der 1.001 Befragten befürchtet, dass sie die Krise in Zukunft treffen wird. 55 % fühlen sich dagegen gar nicht betroffen.
Ein starkes Ansteigen der Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr wird von 22 % erwartet, 61 sehen eine leichte Steigerung. 11 % fühlen sich vom Jobverlust "in sehr großem" oder "großen" Ausmaß betroffen. In dieser Gruppe seien besonders häufig Befragte mit Berufs- und Handelsschulabschluss zu finden. "Gar keine Gefahr" für ihren Arbeitsplatz sehen 50 % der Befragten.
Was den Abbau der Staatsschulden betrifft, so halten die Befragten die Einführung einer Finanztransaktionssteuer (73 %) und die Erhöhung der Vermögenssteuer (55 %) für sinnvoll.
Abgelehnt werden hingegen höhere Steuern auf Geldvermögen (62 %) sowie einen Anstieg der Mehrwertsteuer um 2 % (81 %). Auch eine generelle Kürzung der Staatsausgaben um 2 % (inkl. Subventionen und Sozialleistungen) stößt bei 57 % auf Ablehnung.
Mehrheitlich gehen die Befragten davon aus, dass die Krise noch einige Zeit andauern wird. Die Lösung der Krise sieht eine Mehrzahl (63 %) in einem globalen Zusammenwirken aller Wirtschaftsräume. Die Rolle der EU bei der Krisenbekämpfung wird recht positiv beurteilt: 5 % bewerten sie als "sehr erfolgreich", 65 % als "einigermaßen erfolgreich", rund ein Fünftel schätzt sie als "gar nicht erfolgreich" ein.