Prognose übertroffen

Krankenkassen mit 163 Mio. Überschuss

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Nur noch die Wiener GKK hat einen Schuldenstand abzubauen.

Die Krankenkassen befinden sich weiter auf Konsolidierungskurs. Für heuer erwarten sie laut Hauptverband der Sozialversicherungsträger einen Überschuss von insgesamt 163,1 Millionen Euro. Vor drei Monaten ist die Prognose noch bei 86 Millionen gelegen. Im Vorjahr hatten die Kassen ein Plus von insgesamt 180,9 Millionen Euro erwirtschaftet.

Bemerkenswert ist dabei, dass der Löwenanteil des erwarteten Überschusses von der Wiener Gebietskrankenkasse kommen soll - sie soll 147,2 Mio. der insgesamt 163,1 Mio. Euro erbringen. Allerdings ist dies nicht allein auf die Konsolidierungsleistungen der WGKK zurückzuführen, sondern zu einem Gutteil auf öffentliche Mittel. Die Kassen bekommen nämlich eine Umsatzsteuerrückvergütung für Medikamente. Diese wird in Form einer Pauschale ausbezahlt und macht für heuer 100 Mio. Euro aus und der Betrag dieser sogenannten "Überdeckung" ging zur Gänze an die WGKK. Der Grund dafür liegt darin, dass aus dieser Pauschale nur jene Träger Geld bekommen, die noch Schulden haben und die WGKK heuer die einzige Kasse mit einem "negativen Reinvermögen" ist.

   Die WGKK erwartet für Ende 2013 einen Schuldenstand von 30 bis 50 Mio. Euro, hieß es gegenüber der APA aus dem Hauptverband. Im kommenden Jahr soll dann auch die WGKK ihre Schulden zur Gänze abgebaut haben, womit die Krankenversicherung insgesamt schuldenfrei sein soll. Aus diesem Grund wird es 2014 auch diese Pauschale nicht mehr geben.

   Neben der WGKK erwarten für heuer noch die Gebietskrankenkassen von Oberösterreich (+10,6 Mio.), und Salzburg (+11,6 Mio. Euro) Überschüsse. Mit einem ausgeglichenen Ergebnis rechnen die Kassen im Burgenland, der Steiermark, Tirol und Vorarlberg. Ein negatives Ergebnis wird den Kassen in Niederösterreich (-17,4 Mio.) und Kärnten (-22,2 Mio.) sowie von den berufsständischen Kassen der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (-19,3 Mio.) vorhergesagt.

   Dass die Kassen im Großen und Ganzen weitgehend ausgeglichen bilanzieren wollen, liegt laut Auskunft des Hauptverbandes auch daran, dass jene, die keine Schulden haben, ihre Überschüsse in Leistungsrücklagen investieren können. Diese könnten sie dann je nach eigener Einschätzung in zusätzliche Leistungen stecken.

   Für 2014 erwarten die Krankenkassen insgesamt wieder eine zumindest ausgeglichene Bilanz. Konkrete Zahlen will der Hauptverband aber vorerst noch nicht nennen.


 

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