Insolvenzverfahren in Österreich

Krimi um NIKI: Neue Chance für Lauda

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Die NIKI-Pleite wird jetzt doch in Österreich verhandelt, der Verkauf an Vueling ist gestoppt.

Korneuburg. Zurück an den Start, heißt es im Krimi um die Rettung von NIKI. Das Ganze ist juristisch höchst komplex und schwer durchschaubar: Das Hauptinsolvenzverfahren für die Airline wurde nun tatsächlich in Österreich eröffnet und nicht in Deutschland, wie das Landesgericht Korneuburg am Freitag bekannt gab. Damit kam die Justiz der Forderung des Fluggastrechteportals Fairplane nach, das bei einem Konkursverfahren in Österreich bessere Chancen sieht, die Forderungen von NIKI-Passagieren, die auf Tickets sitzen blieben, durchzusetzen.
 

Wiener Anwältin Reisch ist Masseverwalterin

Neuer Verkauf. Das Insolvenzverfahren in Österreich bedeutet auch, dass der bereits beschlossene Verkauf von NIKI an die spanische Billiglinie Vueling bzw. deren Mutter IAG neu aufgerollt wird. Zur Masseverwalterin in Österreich wurde die Wiener Anwältin Ulla Reisch bestellt – eine renommierte Insolvenzexpertin, die u. a. auch bei der Zielpunkt-Pleite involviert war. Der NIKI-Verkauf müsse neu gestartet werden, sagt sie.
 

Bieter der letzten Runde können wieder mitmachen

Frist bis 19. Jänner. Es geht also noch einmal von vorne los. Die letzten Bieter aus dem vorläufigen Verfahren in Deutschland können wieder mitmachen: Neben Vueling sind das TUIfly, der Reisekonzern Thomas Cook (Condor) und Niki Lauda. Airline-Gründer Lauda hatte bereits gesagt, nach wie vor Interesse zu haben. Die Frist läuft bis 19. Jänner. „Die Bieter können auch nachbessern“, so Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform zu ÖSTERREICH. „Wir werden nach dem 19. 1. zügig entscheiden.“
 
Für die mehr als 800 NIKI-Mitarbeiter heißt es weiter zittern. Neue Wendungen sind nicht ausgeschlossen, denn in Deutschland läuft noch eine Berufungsfrist…

A. Sellner
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