2 Jahre hinter Plan

Kunden des "Dreamliner" brauchen Geduld

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Boeing hat anhaltenden Ärger mit seinem neuen Langstrecken-Flieger 787 "Dreamliner". Nachdem das Prestigeobjekt bereits mehr als zwei Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurückliegt, bringen nun Sonderwünsche der Kunden die Produktion durcheinander.

Es könne passieren, dass einige Fluglinien ihre Maschine ein oder zwei Monate später als geplant bekämen, sagte Programmchef Scott Fancher am Freitag in einer kurzfristig angesetzten Telefonkonferenz mit Journalisten. Die 787-Probleme haben Boeing bereits einen Milliardenbetrag gekostet.

Boeing hatte zur Telefonkonferenz geladen, um jüngst aufgetauchte Probleme mit dem Höhenleitwerk der 787 zu erläutern. Der Hersteller muss alle bisher produzierten 23 "Dreamliner" unter die Lupe nehmen, weil ein Zulieferer geschlampt hatte. An einigen der Maschinen sind Teile falsch montiert worden.

Dass ein neues komplexes Flugzeugprojekt enorme Probleme mit sich bringt, musste schon Airbus bei seinem Riesenjet A380 erfahren. Die Verzögerungen beim größten Passagierflugzeug der Welt durch Kabelprobleme stürzte den europäischen Hersteller in arge Turbulenzen.

Boeing erklärte, dass der gesamte 787-Zeitplan durch die jüngsten Schwierigkeiten nicht gefährdet sein soll. Auch die neuen Verzögerungen bei der Produktion sollen am Ende keine Auswirkungen haben, hieß es. Fancher sagte, die Zahl der Auslieferungen in diesem und dem kommenden Jahr bleibe unverändert.

Die erste der mittelgroßen Langstrecken-Maschinen soll nun Ende dieses Jahres an die japanische All Nippon Airways gehen. Aktuell hat Boeing Bestellungen über 860 Flugzeuge in den Büchern. 15 Maschinen gehen nach Deutschland an Air Berlin.

Mit dem Dreamliner fertigt Boeing erstmal ein Flugzeug weitgehend aus leichten Verbundwerkstoffen statt aus Aluminium. Das soll den Treibstoffverbrauch senken. Doch das neue Material machte viel Ärger, zwischenzeitlich schien das ganze Projekt auf der Kippe zu stehen. Erschwerend hinzu kam, dass Boeing viel mehr Arbeiten als üblich an Zulieferer ausgelagert hatte. Die lieferten nicht die gewünschte Qualität.

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