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Otto-Beisheim-Gruppe trennt sich von Metro-Aktien

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Der Metro-Gründer Otto Beisheim hat mehr als 1/4 seines Aktienpakets an Deutschlands größtem Handelskonzern für gut 0,5 Mrd. Euro verkauft.

Insgesamt seien 17 Mio. Metro-Aktien bei nationalen und internationalen institutionellen Investoren platziert worden, teilte die Otto-Beisheim-Gesellschaft mit. Der Großaktionär hat damit 5,2 % aller Metro-Aktien auf den Markt geworfen. Das setzte den Wert an der Börse am Mittwoch unter Druck. Zuletzt verlor das Papier 3,52 % auf 37,04 Euro.

Dass Beisheim seinen Anteil abgebaut hat, ist einem Händler zufolge nicht überraschend, allerdings komme der Verkauf unerwartet früh. Und weitere Verkäufe sind möglich. Eine Beteiligung in Höhe von rund 10 % an der Metro AG sei strategisch sinnvoll und ausreichend, hieß es bei Beisheim. Bisher lag der Anteil bei 18,5 %. Zum Metro-Konzern gehören der gleichnamige Großhandel, die Elektronikmärkte Media Markt und Saturn, die Kaufhauskette Kaufhof sowie die SB-Warenhäuser Real.

Bedeckt hielt sich der Großaktionär über den Verkaufserlös. Händlern zufolge sollen die Aktien zu 35 Euro das Stück platziert worden sein. Rein rechnerisch erhält das verkaufte Paket damit einen Wert von 595 Mio. Euro. Ein Sprecher Beisheims wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern. Die Platzierung sei aber mehrfach überzeichnet gewesen, sagte er lediglich.

Der 85-Jährige Beisheim hatte den seit 40 Jahren bestehenden Aktionärspakt mit den beiden Unternehmerfamilien Haniel und Schmidt-Ruthenbeck zum 1. Oktober gekündigt. Die Pool-Vereinbarung regelte unter anderem die gemeinsame Ausübung der Stimmrechte, die bei knapp 66 % an der Metro lagen. Durch die jetzt erfolgte Aktienplatzierung erhöht sich der Streubesitz der Metro-Aktie.

Zwischen den drei Hauptaktionären war es vor zwei Jahren zum Bruch gekommen, als Haniel seine Anteile an Metro aufgestockt und sich mit der befreundeten Familie Schmidt-Ruthenbeck die Mehrheit der Anteile gesichert hatte. Damit war die gleichgewichtige Machtverteilung zwischen den drei Aktionärsgruppen aus dem Lot geraten. Haniel hatte bei Metro praktisch das Ruder übernommen. Wenig später rückte der Noch-Vorstandschef der Duisburger Haniel-Gruppe, Eckhard Cordes, auf den Chefsessel des Metro-Konzerns.

Beisheim beteuerte am Mittwoch, auch weiterhin "engagierter Hauptaktionär" bei der Metro AG bleiben zu wollen. Die Verbundenheit zum Unternehmen werde auch bei einer reduzierten Beteiligung Bestand haben. Die Metro begrüßte das Bekenntnis Beisheims.

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