Lehman: Österreichs Banken und Versicherungen verloren 615 Mio. Euro

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Knapp ein Jahr nach der Lehman-Pleite haben die österreichischen Banken und Versicherungen ihre Forderungen gegenüber der insolventen US-Investmentbank Lehman Brothers fast vollständig abgeschrieben. Die österreichischen Banken mussten bis dato rund 470 Mio. Euro und die Versicherungen rund 145 Mio. Euro abschreiben. Insgesamt betrug der Schaden bisher also rund 615 Mio. Euro. Vergangenen Herbst bestand in Bankkreisen noch die Hoffnung, mit weniger Verlusten aus der Pleite auszusteigen.

Die RZB war mit einer Netto-Risikoposition von 252 Mio. Euro in Lehman-Bonds im Senior Rang am stärksten von der Pleite betroffen. Derzeit werden diese Papiere nach Auskunft der RZB mit einem Abschlag von 90 Prozent bewertet. Damit verlor die RZB mit noch laufenden Lehman-Anleihen bis dato rund 227 Mio. Euro.

Aufgrund von Lehman-Derivaten und Anleihen musste die Bank Austria rund 40 Mio. Euro abschreiben und die Erste Group rund 36 Mio. Euro. Bei den Österreichischen Volksbanken (ÖVAG) schlug die Pleite mit 83 Mio. Euro und bei der Kommunalkredit mit 44,8 Mio. Euro zur Buche.

Weniger stark betroffen waren die BAWAG mit 20 Mio. Euro, die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich mit 14,7 Mio. Euro und die Hypo Alpe Adria mit weniger als 10 Mio. Euro.

Auch die österreichischen Versicherungen verloren mit Lehman-Anleihen hohe Beträge: Die Vienna Insurance Group (VIG) musste 70 Mio. Euro abschreiben, Uniqa rund 40 Mio. und Wüstenrot rund 35 Mio. Euro.

Regionale Banken wie die Raiffeisenlandesbank OÖ, Raiffeisenlandesbank Steiermark oder die Oberbank waren nach eigenen Angaben von der Lehman-Pleite nicht betroffen.

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