Expansion

Lenzing erweitert Werke in China und Lenzing

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Der oberösterreichische Faserhersteller stockt sein im Dezember beschlossenes Kapazitätserweiterungsprogramm über 120 Mio. Euro auf und investiert weitere 78 Mio. Euro an den Standorten in Nanjing (China) und Lenzing (Oberösterreich). Nach dem Ausbau befindet sich die Hälfte der weltweiten Lenzing-Faserkapazitäten in Asien.

Am Faserstandort Nanjing wird um 55 Mio. Euro die Viskosefaserkapazität auf rund 140.000 Tonnen p.a. mehr als verdoppelt. Die Bauzeit wurde mit 18 Monaten festgelegt. Am Standort Lenzing wird in den kommenden 15 Monaten um 23 Mio. Euro eine bestehende Faserproduktionsstraße schrittweise von Standard-Viskosequalitäten auf Modalfasern umgebaut.

Durch den Ausbau in China und die für Mai 2010 vorgesehene Vollinbetriebnahme sowie die anschließende Entlastung der 4. Linie der indonesischen Tochter PT. South Pacific Viscose (SPV) erhöhe sich die Produktionskapazität der Lenzing Gruppe in Asien auf rund 378.000 t pro Jahr. Durch das nunmehr beschlossene Investitionsprogramm steige die Lenzing-Faserkapazität bis zum Jahreswechsel 2011/2012 auf insgesamt rund 770.000 t jährlich. Ein neuer Viskosefaserstandort in Indien befinde sich zusätzlich in der Planungsphase.

Den Ausbau der Modalkapazitäten am Standort Lenzing zulasten von Standard-Qualitäten begründete der dafür verantwortliche Vorstand Friedrich Weninger damit, dass sich in den vergangenen Jahren der Export von Modalfasern von Lenzing aus in die gesamte Welt - insbesondere auch nach Asien - bestens bewährt habe und die Zellstoffintegration nun eine optimale Kontrolle und Steuerung des Produktionsprozesses vom Buchenholz bis zur Faser ermögliche.

Zudem sei in Lenzing jahrzehntelanges Modalfaser-Produktions-Know-how vorhanden. Der Umbau könne vergleichsweise rasch und kostengünstig vorgenommen werden. Mit diesem Projekt werde auch die Spezialitätenstrategie am Standort Lenzing weiterentwickelt und abgesichert, sagte Weninger.

"Wir setzen mit diesen Investitionen unseren bisherigen Wachstumskurs konsequent fort: Einerseits wird der Standort Lenzing als weltweit größter Cellulosefaser-Spezialitätenstandort weiter aufgewertet. Andererseits entsprechen wir durch die Kapazitätsverdoppelung in Nanjing der rasch wachsenden Nachfrage nach Standard-Cellulosefasern in Asien", sagte Lenzing-Vorstandsvorsitzender Peter Untersperger zum Investitionsvorhaben.

Lenzing hat 2009 aufgrund schwächerer Faserpreise einen im Jahresvergleich geringeren konsolidierten Konzernumsatz von 1,25 Mrd. Euro (nach 1,33 Mrd. Euro) ausgewiesen. Auch das EBITDA lag mit 182,0 Mio. Euro (nach 200,8 Mio. Euro) um 9,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das EBIT reduzierte sich um 22,7 % auf 100,7 Mio. Euro (nach 130,3 Mio. Euro). Lenzing schlägt für 2009 dennoch eine unveränderte Dividende von 14 Euro je Aktie vor.

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