Kollektiv-Vertrag

Lohn-Streit im Handel eskaliert

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Da wird es wohl keinen Weihnachts-Frieden mehr geben. Die Protestaktionen der Handels-Mitarbeiter werden immer stärker.

Die Handelsmitarbeiter erhöhen den Druck auf die Arbeitgeber. Mehr und mehr Geschäfte machen mit bei den Warnstreiks. „Die finden nicht mehr punktuell statt, wir gehen in die Fläche“, sagt Dieter Preinerstorfer von der GPA.

Heute Dienstag machen zum Beispiel mit: große Lebensmittelanbieter, Drogerien, Schuh-Geschäfte und Autozubehör-Shops.

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Preinerstorfer protestiert seit 7.30 Uhr im Gewerbepark Stadlau – gemeinsam mit Hunderten anderen: „Die Arbeitgeber waren nicht bereit ein faires Angebot zu machen. Das macht was mit Menschen. Die Emotionalität ist bei uns deutlich gestiegen. Es kann nicht sein, dass andere Branchen ordentliche Steigerungen bekommen, wir aber nicht. Irgendwann müssen die Arbeitgeber ein Einsehen haben, da sind wir guter Hoffnung.“

Weihnachts-Shopping extrem gestört

Dass der Handel viele Millionen verliert wegen diesem Arbeitskampf - ausgerechnet in der wichtigsten Shopping-Zeit des Jahres -, lässt der Gewerkschafter nicht als Kritik gelten: „Das ist ein wenig die Intention. Wenn die Maßnahme keinen ökonomischen Druck auslösen würde, wäre sie sinnlos.“

Nach sechs ergebnislosen Verhandlungsrunden über einen neuen Kollektivvertrag ist der Weihnachtsfrieden im Handel mit seinen 430.000 Beschäftigten in weite Ferne gerückt.

"Das ist Kosmetik"

Die Gewerkschaft hat nach eigenen Angaben einen sozial gestaffelten Gehaltsabschluss zwischen 8,58 und 9,38 Prozent vorgeschlagen. Damit würden aber mehr als 80 Prozent der Beschäftigten eine Erhöhung über der rollierenden Inflation erhalten, sagte Arbeitgeber-Chefverhandler Rainer Trefelik im ORF-Radio. "Das ist keine soziale Staffelung, die bei den Betrieben zahlbar ist, sondern das ist dann Kosmetik", kritisierte Trefelik. "Wenn ich in einer Gehaltsgruppe, wo dann nur noch 0,2 Prozent der Mitarbeiter drinnen sind, dann eine Zahl hinschreibe, die unter dieser Wunschvorstellung der Gewerkschaft ist, das macht es schwierig.

Noch gibt es keinen Termin für eine siebente Verhandlungsrunde.

  

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