Streik

Lufthansa: 10 Österreich-Flüge fallen aus

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Am Samstag fast ganztägiger Streik in Frankfurt und Düsseldorf.

Wegen des Streiks der Flugbegleiter fallen am Samstag rund 520 Flüge der Lufthansa aus. Betroffen seien rund 58.000 Passagiere, sagte ein Lufthansa-Sprecher am Freitag. Gestrichen sind auch die sieben Flüge von Wien nach Frankfurt und die drei von Graz nach Frankfurt, geht aus den Flughafeninformationen hervor. Auch die Freitagabendverbindungen mit von Österreich nach Frankfurt sind ausgefallen.

Am Samstag sollten zwar die Langstreckenflieger ab Frankfurt wieder planmäßig verkehren, weil dort nur die Mittelstreckenjets bestreikt werden sollten. Deutschland- und Kontinental-Flüge aus Frankfurt würden dagegen "nahezu komplett annulliert", sagte der Sprecher.

Zu Streikauftakt am Freitag waren 290 Flüge, darunter 15 Überseeverbindungen, gestrichen worden. Betroffen waren laut Lufthansa rund 37.500 Passagiere. Es ist der erste Ausstand der Flugbegleiter in der aktuellen Tarifrunde. Die Piloten der Lufthansa haben schon 13 Mal gestreikt. Der Streik solle eine Woche dauern.

Streit tobt seit 2 Jahren
Die Chancen auf ein baldiges Ende des Arbeitskampfes sind derzeit gering, da der Clinch zwischen Ufo und der Lufthansa um die Altersversorgungen für die 19.000 Stewards und Stewardessen seit zwei Jahren tobt. Eigentlich hatte sich Ufo im Vergleich zur streikfreudigen Piloten-Vereinigung Cockpit in den Tarifgesprächen mit der Lufthansa kompromissbereiter gezeigt. Doch nach dem Scheitern eines Last-Minute-Vermittlungsversuch zeigte sich Baublies resigniert. "Wir bedauern diesen Schritt sehr, doch sehen wir keine Alternative", sagte er.

Konzern vermeldet Rekordgewinn
Ein Streitpunkt in dem Tarifkonflikt sind die Regelungen zur Frührente für die Flugbegleiter. Die Fluglinie argumentiert, dass die bisherige Finanzierung wegen der niedrigen Zinsen und der im Branchenvergleich hohen Kosten der Lufthansa nicht mehr tragbar sei. Ärgerlich ist aus Sicht von Ufo auch, dass die Lufthansa vorige Woche vermeldete, dass in diesem Jahr ein Rekordgewinn erwirtschaftet wird. Harte Einschnitte wie von der Konzernspitze geplant seien unnötig, da die Lufthansa kein Sanierungsfall sei. Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens argumentierte hingegen vor wenigen Tagen, dass die Kosten des Konzerns nicht noch weiter steigen könnten. "Wir wollen die Mitarbeiter aber am Rekordergebnis beteiligen."

Streit um Eurowings-Ausbau
Im Hintergrund köchelt bei dem Tarifclinch noch ein zweiter Konflikt. Dabei geht es um den Ausbau der früheren Lufthansa-Regionalflugline Eurowings zur Billig-Airline. Dagegen ging auch die Piloten-Gewerkschaft Cockpit auf die Barrikaden und bestreikte die Lufthansa seit Frühjahr 2014 insgesamt 13 mal. Auch mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ringt der Konzern derzeit um einen Tarifabschluss für 33.000 Angestellte. Diese Gespräche wurden am Donnerstag ergebnislos vertagt. Den Streik der Piloten hatte im Sommer das Landesarbeitsgericht Hessen überraschend gestoppt.
 

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