Wegen Rekordstreik

Lufthansa-Chef fliegt mit Air Berlin

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Spohr bedankte sich bei den Piloten und lobte die Sitze der Konkurrenz.

Mit ihrem Rekordstreik haben die Flugbegleiter der Lufthansa ihren Chef zu einem seltenen Flugerlebnis gezwungen. Um von Berlin nach München zu fliegen, nahm der Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr am Mittwochabend eine Maschine des Konkurrenten Air Berlin, wie ein Lufthansa-Sprecher am Donnerstag eine Information des "Handelsblatts" bestätigte.

"Sehr guter Sitz"
Spohr habe sich bei den Piloten für die Mitnahme bedankt und dann in Reihe 20 Platz genommen. "Das war ein sehr guter Sitz." Mittags hatte Spohr auf seinem Weg von Frankfurt nach Berlin noch auf einen der wenigen Lufthansa-Flüge zurückgreifen können, die trotz des längsten Streiks in der Firmengeschichte abheben konnten.

Jahrelanger Streit
Der Airline-Riese hat im Moment mit dem Flugbegleitern zu kämpfen. Ein jahrelanger Gewerkschaftsstreit hat nun in diesem Rekord-Streik seinen Höhepunkt erreicht. Die Lufthansa hat bereits gerichtlich versucht den Streik zu unterbinden, ist aber gescheitert. Zu neuen Gesprächen mit der zuständigen Gewerkschaft UfO sei der Konzern bereit, leider sind dessen Angebote wenig zufriedenstellend. Die Gewerkschaft streikt bereits seit sechs Tagen, morgen soll der letzte Tag sein.

Verluste in Millionenhöhe

Das Flugpersonal streikt an den Flughäfen Frankfurt, München und Düsseldorf. Mehr als 900 Flüge und 100.000 Passagiere sind von dem Streik betroffen. Für die Lufthansa hat dies auch dementsprechende finanzielle Folgen. Momentan wird mit einem zweistelligen Millionen-Verlust gerechnet.

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