Die Lufthansa rüstet sich für einen der größten Streiks ihrer Geschichte. Als Reaktion auf die Arbeitskampfdrohung von rund 5.400 Flugzeugführern hat das AUA-Mutterunternehmen von Mittwoch bis Freitag insgesamt 3.800 Verbindungen gestrichen.
Der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, Jörg Handwerg, hält die Dimension des Streiks für gerechtfertigt. Der Streitwert zwischen Piloten und Lufthansa betrage schließlich eine Milliarde Euro, sagte Handwerg am Montagabend in der ZDF-Sendung "WISO".
Der Pilotenstreik zeigt schon an diesem Dienstag (1. April) Wirkung. Laut einer Streichliste auf der Lufthansa-Internet-Seite fallen bereits rund 40 Flüge aus. Meist handelt es sich um Fernverbindungen, die am Mittwochmorgen in Frankfurt oder München landen sollten. Diese Maschinen würden Passagiere auf einen bestreikten Umsteigeflughafen bringen, von dem sie nicht weiterkämen, erklärte ein Lufthansa-Sprecher. Daher verzichte man auf diese Flüge.
Lediglich rund 500 Flüge können zwischen Mittwoch und Freitag mit Jets der Konzerngesellschaften Eurowings, Lufthansa CityLine und Air Dolomiti angeboten werden, hatte Lufthansa am Montag in Frankfurt mitgeteilt. Bei diesen Gesellschaften streiken die Piloten nicht. Die Absagen der Lufthansa-Flüge reichen bis zum Samstag.
Betroffen sind laut Lufthansa rund 425.000 Fluggäste, denen umfangreiche Umbuchungsmöglichkeiten angeboten werden sollten. Europas größte Fluggesellschaft rechnet mit einem Ergebnisschaden in zweistelliger Millionenhöhe.