Märkte und Börsen

Ölpreise im Höhenflug - Brent auf über 111 Dollar

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Die Preise der wichtigsten Ölsorten stiegen jeweils auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2014. 

Die Ölpreise haben am Mittwoch erneut kräftig zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 11.20 Uhr 111,03 US-Dollar, was einem satten Preisaufschlag von 5,77 Prozent entspricht. In der Früh hatte Brent sogar kurz über 113 Dollar notiert. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 2,31 Prozent auf 108,82 Dollar das Fass.

Ölpreise im Höhenflug - Brent auf über 111 Dollar
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× Ölpreise im Höhenflug - Brent auf über 111 Dollar

Ausfuhrstopp russischen Öls möglich 

Auslöser des Preisschubs am Rohölmarkt sind der Krieg Russlands in der Ukraine und die denkbaren Folgen für das Ölangebot. Einerseits halten es Fachleute für möglich, dass große Volkswirtschaften die Einfuhr russischen Erdöls sanktionieren, andererseits werden auch Gegensanktionen Russlands bis hin zu einem Ausfuhrstopp für möglich gehalten. Russland ist einer der größten Ölförderer und -exporteure der Welt. 

Westen gibt Öl-Reserven frei

Am Dienstag hatten die Mitgliedstaaten der Internationalen Energieagentur (IEA) die Freigabe von 60 Millionen Barrel Rohöl aus ihren strategischen Reserven beschlossen. Am Ölmarkt hat die Freigabe der vergleichsweise kleinen Menge nicht zu einer Beruhigung der Lage geführt. 

"Die gestrige Ankündigung der IEA einer Freigabe von 60 Mio. Barrel aus den strategischen Ölreserven hatte somit nicht den gewünschten preisdämpfenden Effekt", kommentieren die Rohstoffexperten der Commerzbank, "denn die freizugebende Menge würde einen Ausfall der russischen Öllieferungen von lediglich zwei Wochen abdecken." Der Markt scheine einen Wegfall der russischen Öllieferungen nach und nach einzupreisen, meint Ölanalyst Carsten Fritsch. 

 "Immer mehr westliche Ölunternehmen geben ihren Rückzug aus Russland bekannt. Zudem nehmen mehrere Reedereien keine Transportaufträge von und nach Russland mehr an. So verwundert es nicht, dass das Kaufinteresse für russisches Öl schwindet", sagt Fritsch. "Gestern stieg der Preisabschlag für die russische Ölsorte Urals gegenüber Brent am physischen Markt auf mehr als 18 USD je Barrel, was es seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion nicht gegeben hat." 

OPEC+ tagt zu Fördermengen

Der Ölverbund OPEC+ entscheidet am Mittwoch über seine kurzfristige Förderstrategie. Es wird damit gerechnet, dass der Verbund, dem auch Russland angehört, seinem Kurs einer nur schrittweisen, moderaten Förderausweitung treu bleibt. 

 

 

 
 
 

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