MAN erzielte 2012 wegen Lkw-Krise weniger Gewinn

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Die Krise auf den Lkw-Märkten Europa und Brasilien hat dem deutschen Lastwagen- und Maschinenbauer MAN einen kräftigen Gewinnrückgang eingebrockt. 2012 sackte das operative Ergebnis auf 964 Mio. Euro ab, das sind 35 Prozent weniger als vor Jahresfrist, wie die Volkswagen-Tochter am Freitag in München mitteilte.

Die Kunden seien verunsichert, der Wettbewerb habe sich verschärft. Der Auftragseingang sackte um sieben Prozent auf 15,9 Mrd. Euro ab. Für 2013 kündigte der Konzern einen etwas niedrigeren Umsatz und ein deutlich schwächeres operatives Ergebnis an.

In Europa werde das Nutzfahrzeuggeschäft weiter zurückgehen, vor allem im ersten Halbjahr, hieß es. In Brasilien rechnet MAN dagegen wieder mit einem Absatzanstieg. Auch in der Sparte Großmotoren und Turbomaschinen (Power Engineering) dürften die Geschäfte 2013 schlechter laufen.

Im Kernmarkt Europa ist der Lkw-Markt seit mehr als einem Jahr auf Talfahrt, und auch der einstige Boommarkt Brasilien wies 2012 deutliche Bremsspuren auf. In der Folge schrumpften bei MAN auch die Renditen zusammen. Während in Europa die Neubestellungen um vier Prozent zurückgingen, schrumpften sie in Lateinamerika um 20 Prozent. Insgesamt lieferte MAN im vergangenen Jahr 134.245 Fahrzeuge an Kunden aus, das sind 14 Prozent weniger.

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Im Gesamtkonzern sank der Umsatz 2012 um vier Prozent auf 15,8 Mrd. Euro. Die Umsatzrendite lag bei 6,1 Prozent - deutlich unter dem langfristigen Zielwert von 8,5 Prozent. Nach den Einbrüchen im vergangenen Jahr sollen auch die Aktionäre kürzer treten: MAN schlägt eine Kürzung der Dividende auf 1,00 Euro je Anteilsschein vor; im Jahr zuvor waren es noch 2,30 Euro. Größter Aktionär bei MAN ist der VW-Konzern, der den Münchner Lastwagenbauer mit Hilfe eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags komplett unter seine Fuchtel bringen und so die seit langem lahmende Kooperation mit dem schwedischen Hersteller Scania voranbringen will.

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