MAN will im Lastwagengeschäft in Europa kräftig Gas geben, um zur ungeliebten schwedischen Konzernschwester Scania aufzuschließen. Mittelfristig soll das operative Ergebnis von MAN Truck & Bus, das 2013 leicht auf 228 Mio. Euro sank, "auf jährlich mehr als 800 Mio. Euro" steigen, kündigte Spartenchef Anders Nielsen am Mittwoch in München an.
Sein früherer Arbeitgeber Scania, der wie MAN zum Volkswagen-Imperium gehört und von den Wolfsburgern jetzt ebenfalls an die kurze Leine genommen wird, wies für das vergangene Jahr 945 Mio. Euro aus. Das gesamte Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge (Commercial Vehicles) von MAN kam mit 458 Mio. operativem Gewinn nicht einmal auf die Hälfte.
Auch bei der Rendite zuckelten die Bayern weiter hinter den Schweden her. Während Scania 2013 eine operative Marge von 9,7 Prozent hinlegte, erzielte MAN mit seinen Lastwagen und Bussen insgesamt nur 3,8 Prozent. Das europäische Nutzfahrzeuggeschäft lieferte eine Marge von 2,5 Prozent, die Sparte in Lateinamerika 7,8 Prozent. Schon 2014 soll die Umsatzrendite im Geschäftsfeld Commercial Vehicles spürbar steigen, kündigte MAN an. Dazu wird der Konzern kräftig sparen und die Effizienz steigern müssen, denn der Absatz soll stagnieren und der Umsatz leicht unter dem Vorjahreswert liegen. Dies spricht für weiter sinkende Preise, zumal in Europa wegen der Hamsterkäufe vor der Einführung schärferer Abgasregeln mit einem Rückgang im Nutzfahrzeugmarkt gerechnet wird.