Mateschitz-Nachfolger Oliver Mintzlaff gab der "Bild Zeitung" sein erstes Interview als Red-Bull-Konzernchef. Und verriet dort, wie viel Red Bull er selbst täglich trinkt. Deutlich weniger jedenfalls als der verstorbene Konzernchef...
Nach dem Tod von Dietrich Mateschitz wird der Deutsche Oliver Mintzlaff einer von drei neuen Chefs im Red-Bull-Konzern. Der 47-Jährige ist seit 15. November Vorsitzender der Geschäftsführung von Red Bull - wird künftig die gesamten Sport-Agenden im Red-Bull-Imperium verantworten.
Keine Interviews mehr
Von Leipzig - wo er zuletzt Geschäftsführer des von Red Bull gesponserten Fußballclubs RB Leipzig war - übersiedelt Mintzlaff nun nach Österreich: nach Fuschl, wo die Red-Bull-Zentrale ist. Das verriet er der "Bild Zeitung", der er jetzt das erste Interview nach dem Ableben von Mateschitz gab. Insofern bemerkenswert, als er der erste der "Neuen" in der Red-Bull-Führung ist, der sich öffentlich äußert. Um zugleich zu betonen, dass es das letzte Interview ist: "Ich werde grundsätzlich keine Interviews mehr geben", so Mintzlaff. In bester Red-Bull-Tradition: Auch der verstorbene Mateschitz hatte fast nie Interviews gegeben, sein Sohn und Erbe Mark Mateschitz (30) agiert ebenso.
"Eine Dose Red Bull, um durch den Tag zu kommen"
Und wie hält es der neue Chef mit dem Red-Bull-Konsum? Gründer Mateschitz trank bis zu 12 Dosen täglich, verriet er einmal. Bei Mintzlaff ist es weniger, aber: "Je nach Energielevel, aber meistens brauche ich schon eine Dose Red Bull, um durch den Tag zu kommen."
Seinen künftigen Arbeitsmittelpunkt werde er "bei der Firmenzentrale in Fuschl" haben, so Mintzlaff zu "Bild": "Dort werde ich auch eine Wohnung beziehen. Ich werde kein Büro mehr in Leipzig haben."
Social-Media-Gegner
Wer hofft, über Social Media künftig einiges von Mintzlaff mitzubekommen, wird enttäuscht: Damit hat die neue Nummer 1 bei Red Bull nichts am Hut. "Die Entwicklung der sozialen Medien ist teilweise beschämend. Wie Leute bewertet werden, meistens anonym, das ist ein Riesenproblem für unsere Gesellschaft und besonders für den Sport. Ich persönlich konnte mich davon frei machen, ich habe weder Facebook, Twitter oder Instagram. Trotzdem bekommt man diese Dinge natürlich mit."
Fußbball und Formel 1
Vom Fußball-Manager wird Mintzlaff nun zum Verantwortlichen für alle Sportsparten: "Ich freue mich total auf diese spannende Aufgabe."
Darüber, wie er diese neue Aufgabe anlegen wird, verrät der ehemalige Langstreckenläufer nicht viel. Ein paar Details aber doch: "Ich kann ausschließen, dass wir noch einen Fußballklub kaufen."
Und die Formel 1? Mintzlaff gibt sich zugeknöpft: "Ich will in meiner neuen Rolle gar nicht groß darüber sprechen. Nur so viel: Ich als Privatperson finde sie sehr spannend. Ich war schon immer jemand, der sich für die Formel 1 interessiert hat. Auch schon zu Puma-Zeiten (Anm.: Mintzlaff war von 200-2008 bei dem Sportartikelhersteller tätig) war ich in den Motorsport involviert. Deswegen habe ich einen gewissen Bezug dazu."