Marvel-Kauf durch Disney klar

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Der Einzug von Spider-Man bei Micky Maus ist unter Dach und Fach: Die Aktionäre von Marvel Entertainment stimmten dem Kauf der Comic-Schmiede durch den Unterhaltungsriesen Disney zu, wie Marvel am Donnerstag mitteilte. Der Deal, der seit Monaten bekannt ist und noch am Silvestertag nach US-Börsenschluss besiegelt werden sollte, hat den Angaben zufolge ein Volumen von etwa 4,3 Milliarden Dollar.

Aus dem traditionsreichen Verlag kommen auch Superhelden wie die X-Men, die Fantastic Four, Hulk oder Iron Man. Disney soll mit der Übernahme die Rechte für alle mehr als 5.000 Marvel-Figuren bekommen. Marvel war in den vergangenen Jahren neben dem angestammten Comic-Geschäft vor allem mit Film-Versionen erfolgreich, die meist mehrere hundert Millionen Dollar pro Streifen einspielten.

Gerade im Film-Geschäft dürfte es aber noch dauern, bis Disney von den bekanntesten Marvel-Figuren richtig profitieren kann: Der Comic-Verlag war bereits Produktionspartnerschaften mit großen Hollywood-Studios eingegangen. Diese Kooperationen werden bis zum Auslaufen fortgesetzt, wie Disney in einer Telefon-Konferenz betonte. Das bedeutet, dass die "Spider-Man"-Filme vorerst weiter von Sony herausgebracht werden, die "X-Men"-Streifen vom Konkurrenten 20th Century Fox und die "Iron Man"-Fortsetzungen von Paramount.

Der Disney-Konzern will mit der Marvel-Übernahme eine Lücke schließen: Während mit der Serie "Hannah Montana" ein riesiger Erfolg bei Mädchen gelang, hat der Konzern die Zielgruppe der Burschen bisher deutlich schlechter im Griff. Nicht zu unterschätzen ist auch die Möglichkeit, neue Attraktionen mit den Marvel-Helden für die Disney-Freizeitparks zu entwickeln. Marvel bekommt mit der Übernahme den Zugriff auf die Disney-Vermarktungsmaschine, mit der noch mehr Fanartikel verkauft werden können.

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