Dominic Heinzl kehrt 2010 zum ORF zurück

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Das ATV-Quotenzugpferd Dominic Heinzl wechselt mit kommendem Jahr zum ORF: Wie Generaldirektor Alexander Wrabetz in einer Aussendung mitteilte, wird der derzeitige Moderator der Sendung "Hi Society" eine neue, tägliche Sendung auf ORF 1 bekommen, die er gestalten und moderieren werde.

Wrabetz freute sich in der Aussendung über die Rückkehr des langjährigen Ö3-Moderators: Nach strukturellen Sparmaßnahmen sei dies ein deutliches Zeichen dafür, dass nun verstärkt ins Programm investiert werde. "Mit Dominic Heinzl ist dem ORF ein Toptransfer gelungen, der für programmliche Blutauffrischung sorgen wird."

Dominic Heinzl 2 - ATV: Sendung künftig wöchentlich

Wenige Minuten zuvor hatte ATV von sich aus erklärt, sich kommenden Jahr von Heinzl zu trennen. "Hi Society" werde es zwar auch 2010 noch geben - allerdings wöchentlich an einem "prominenten Sendeplatz mit neuer Besetzung", so der Sender.

Mit dem Schritte gehe man neue Wege, die dem "Ausbau der Informationskompetenz des Senders" verstärkt Rechnung tragen soll: "Nach über zehn Jahren ist die Society-Berichterstattung über Partys, Promis, Restaurant- und Geschäftseröffnungen an ihrem Zenit angekommen", so ATV-Geschäftsführer Ludwig Bauer. Vor allem beim jungen Publikum sei mit täglicher Society-Berichterstattung in Österreich für die kommenden Jahre kein Wachstum zu erwarten.

Vordringliche Aufgabe müsse sein, stärker auf den klassischen Informationsbereich zu fokussieren und die Kulturberichterstattung auszubauen: "Wir werden neue Programmformate einführen, die mehr Relevanz für breitere Kreise der österreichischen Seher und für die österreichische Werbewirtschaft besitzen", erklärte Bauer.

"Ich gehe blutenden Herzens"

"Es ist eine Challenge. Wenn sich die Champions League ergibt, dann spielt man mit", kommentierte Heinzl seinen Wechsel. "Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich gehe blutenden Herzens", sagte Heinzl im APA-Gespräch einen Tag nach der Bekanntgabe. Geld habe bei dieser Entscheidung keine Rolle gespielt. "Da hätte ich beim Privatsender bleiben müssen."

"Ich bin ATV nicht böse. Ich habe mich wohl gefühlt, doch meine Zeichen standen auf Veränderung. Und dann muss man das einfach machen", so der "Hi Society"-Moderator. Heinzl hatte im August ATV wissen lassen, dass er seinen Vertrag, der mit 31. Dezember 2009 ausläuft, nach zehn Jahren nicht mehr verlängern will.

Sein "Baby", die Sendung "Hi Society", habe laufen gelernt, das "Baby" rennt jetzt, so Heinzl. Das Format zu verlassen, sei ihm sehr schwer gefallen. "Ich habe sehr darunter gelitten, aber ich musste eine Entscheidung treffen."

Details über das neue Format beim öffentlich-rechtlich Sender gab es vonseiten Heinzls noch nicht. Über Sendezeit, Sendeplatz und Art der Sendung werde noch gesprochen. Es soll ein ergänzendes Society Magazin im Vorabendprogramm werden, aber nicht in Konkurrenz zu den "Seitenblicken" stehen. "Es wird etwas völlig Anderes, da besteht keine Gefahr. Ich bin mit Klingohr ("Seitenblicke"-Produzent Rudolf Klingohr, Anm.) im besten Einverständnis. Die Marke 'Seitenblicke' wird nicht beschädigt." Angst, dass er seine altbewährten Fans von "Hi Society" verlieren würde, hat der Moderator nicht, aber "Sorge hatte ich".

Heinzl werde den bestehenden Vertrag mit ATV "mit größter Sorgfalt" erfüllen. "Das bin ich dem Sender und den Zusehern schuldig, erst danach kümmere ich mich um die neue Sendung im ORF." Wie die Berichterstattung zu großen Events wie dem Life Ball oder dem Opernball in Zukunft aussehen werde, weiß Heinzl noch nicht. "Alfons Haider hat mir sogar schon gratuliert, mit einer SMS 'Willkommen im Club'." Heinzl antwortete prompt: "Danke Alfons, ich seh' dich in der Oper."

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