Medienkrise trifft auch SDA

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Die Konjunkturkrise und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten mancher Medienhäuser ziehen auch die Schweizer Nachrichtenagentur SDA in Mitleidenschaft. Für 2010 rechnet die Agentur mit erheblichen Mindereinnahmen und einem negativen Ergebnis. Um sich an die neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten anzupassen, muss die Agentur ihren Leistungsauftrag überprüfen - der Aufsichtsrat der SDA hat der Geschäftsleitung einen entsprechenden Auftrag erteilt, der bis Ende 2011 umgesetzt werden muss.

Die notwendigen Strukturanpassungen in der SDA werden nicht ohne Personalmaßnahmen umzusetzen sein, berichtet die Agentur selbst. In welchem Ausmaß bis Ende 2010 Stellen gestrichen werden müssen, stehe aber noch nicht fest. Um die Situation schon 2009 im Lot zu behalten, hat die Geschäftsleitung aber gewisse Sofortmaßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel einen Einstellungsstopp und das Einfrieren der Löhne.

Am Grundsatz einer nationalen, regional verankerten Vollagentur will die SDA weiter festhalten. Der neue Leistungsauftrag wird sich nach wie vor an diesen Prämissen orientieren, sich aber in der Gleichwertigkeit der Sprachdienste und der Tiefe der Berichterstattung vom heutigen Leistungsauftrag unterscheiden. Trotz der erschwerten Rahmenbedingungen will die SDA an der vom Aufsichtsrat bereits verabschiedeten Strategie festhalten und den Kunden so rasch wie möglich auch neue Dienstleistungen anbieten.

Schuld am wirtschaftlichen Druck auf die Schweizer Agentur sind das Verschwinden von Gratiszeitungen, der anhaltende Auflagenrückgang, die Probleme beim Schweizer Rundfunk SRG und die Konzentration in der Medienlandschaft, wodurch die Rahmenbedingungen erheblich verschlechtert wurden.

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