ORF-Gehälter deutlich über Branchenschnitt

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Auch wenn der ORF derzeit den Finanzgürtel enger schnallt, liegen die Jahreseinkommen von Geschäftsführung und Mitarbeitern deutlich über dem Durchschnitt der Branche. Der Rechnungshof hat die Gehälter von Managern und Angestellten in Betrieben mit Staatsbeteiligung veröffentlicht. Demnach haben die 16 ORF-Direktoren - Geschäftsführung inklusive Landesdirektoren - im Jahr 2008 durchschnittlich 253.400 Euro verdient und ORF-Angestellte im Schnitt 74.500 Euro.

Der Branchenschnitt bei sogenannten "Unternehmungen der Filmwirtschaft und der Nachrichtenübermittlung" lag im Jahr 2008 für Manager bei 222.200 Euro, Angestellte verdienten lediglich 39.300 Euro und damit beinahe nur halb so viel, wie ein ORF-Mitarbeiter.

Bundespräsident Heinz Fischer konnte im Vorjahr ein Bruttoeinkommen von 283.200 Euro verbuchen und verdiente damit mehr als der durchschnittliche ORF-Manager. Allerdings werden in die ORF-Geschäftsführung auch die Landesdirektoren miteinbezogen, deren Gehalt deutlich unter dem von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und seines sechsköpfigen Direktorenteams liegt, wodurch das Durchschnittsgehalt der ORF-Chefs gedrückt wird.

Gegenüber dem Jahr 2007 steigerten die ORF-Chefs ihr Bruttoeinkommen von 241.800 auf 253.400 um 11.600 Euro. Die Angestellten verdienten im Jahr 1.800 Euro mehr. Die Zahl der im Rechnungshof aufgelisteten ORF-Mitarbeiter wurde im Jahr 2008 mit 3.666 angegeben, im Jahr zuvor waren es noch 3.725.

Eine Männer-Frauen-Schere zeigt sich im ORF nicht nur bei der Anzahl der Führungspositionen, von denen 14 männlich und zwei weiblich waren, sondern auch beim Einkommen. Während die Männerriege im Management durchschnittlich 254.900 Euro Bruttojahresgehalt verzeichnete, kamen die zwei Frauen auf 243.200 Euro. Unterrepräsentiert sind die Frauen auch im ORF-Stiftungsrat. Dort saßen 2008 29 Männer, davon fünf Betriebsräte, und lediglich sechs Frauen.

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