ORF "TVthek" geht in Vollbetrieb

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Ab Montag (16.11.) wird öffentlich-rechtliches Video on demand erstmals im großen Stil ans Netz gehen: Auf der werbefreien Plattform werden "ausschließlich Eigen- und Koproduktionen" gezeigt. Ein Drittel des TV-Angebotes des ORF wird dort meist für 7 Tage nach Erstausstrahlung abrufbar sein.

Die TVthek fungiert für den ORF als "zentrale Ausspielstation für den Fernsehcontent" im Internet, sagt Onlinechef Prantner. Insgesamt werden rund 70 Sendungen angeboten, von denen die meisten rund 1 Woche nach der Erstausstrahlung abrufbar sein werden.

Einschränkungen gibt es unter anderem bei Top-Sportarten wie etwa Fußball, wo der Content nur 24 h im Netz zur Verfügung gestellt werden darf. Die Vorgaben in dem Bereich regelt die EU. Bestimmte Angebote, etwa von bleibendem kulturellen oder historischem Wert, dürfen ohne Beschränkung gezeigt werden.

Auch Live-Streamings wird es auf der Plattform geben. Gezeigt werden dabei vor allem Info-Formate wie die Ausgaben der "Zeit im Bild", "Heute in Österreich" oder "Runder Tisch". Ebenfalls ausgestrahlt werden Live-Übertragungen von Nationalratssitzungen, Gottesdienste oder Sport-Highlights wie etwa Skirennen.

Der Fokus der Plattform, die von einer eigenen Redaktion betreut wird, liege auf öffentlich-rechtlichem Programm wie etwa Nachrichtensendungen, Bundesländerprogrammen, Service, Sport, Religion oder Kultur, betonte Prantner. Nicht gezeigt werden Sendungen bzw. deren Teile, für die keine internationalen oder Onlinerechte vorliegen. Dies wird mit einer Einblendung gekennzeichnet werden.

Auf der Plattform stehen dem Benutzer eine Vielzahl von Möglichkeiten offen, sich durch das Programm zu navigieren. So gibt es eine alphabetische Liste, eine Übersicht nach Sendungsarten bzw. - tagen oder eine Art Dossier nach Themengebieten, wo zu einem großen Ereignis wie etwa dem Mauerfall vor 20 Jahren alle zugehörigen Ausstrahlungen gruppiert werden. Auch eine Volltextsuche ist möglich. Die Startseite soll jeweils die Highlights des Angebotes zusammenfassen, die von der zuständigen Redaktion ausgewählt werden.

Laut Prantner betrug die Entwicklungszeit für die Plattform rund 2 Jahre. Die Kosten für die Umsetzung betrugen etwa 1 Mio. Euro. Technische Voraussetzung ist ein Windows Media Player. Bis Jahresende soll auch der Microsoft-Silverlight-Player implementiert werden. Im Vergleich zum bisherigen On-Demand-Angebot bietet die TVthek eine höhere Auflösung.

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