ORF Vorarlberg reduziert Personalstand

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Das Kostensenkungsprogramm des ORF hat auch auf das Landesstudio Vorarlberg umfangreiche Auswirkungen. Bis Mitte 2011 wird sich der der Personalstand des Ländle-ORF von 118,7 im Jahr 2004 auf 98,8 Vollzeitäquivalente reduzieren, also um 16,8 %. Das gab Vorarlbergs ORF-Landesdirektor und Landesstudio-Sprecher Wolfgang Burtscher bekannt.

Der Großteil der Einsparungen wird durch Nichtnachbesetzungen und das Handshake-Programm realisiert, das auch bekannte Moderatoren wie Franz Josef Köb ("Focus"), Günther Platter ("Ansichten", "Aktuelles Thema"), Christian Mähr ("Mährwert", "Umweltjournal") und Adi Fischer ("Vorarlberg heute") annahmen. Den Kostenreduzierungen zum Opfer fallen könnten die "Studiohefte", die bisher von Köb herausgegeben wurden. Derzeit gebe es dafür keine personelle Bedeckung, erklärte Burtscher.

Zudem wackelten Vorträge und Veranstaltungen im Kulturbereich bzw. deren Umfang. "Wir müssen uns die Frage stellen, brauchen wir alle Veranstaltungen?", so der ORF-Landesdirektor. Die Vorgaben wolle man vor allem durch Effizienzsteigerungen erreichen, im Programm sollen die Einschnitte laut Burtscher nicht spürbar sein.

Darum würden auch die Sportübertragungen auf ORF Sport plus, etwa Handball oder das Mösle-Meeting in Götzis, weiter im derzeitigen Umfang realisiert. Auch die Übertragung des Feldkircher Faschingsumzugs sah Burtscher nicht gefährdet. Für die täglichen "Bundesland heute"-Sendungen habe es zwar kurz die Idee gegeben, am Wochenende nur eine nationale Sendung anzubieten. "Das war aber ziemlich rasch vom Tisch".

Rationalisierungen fortgesetzt

Bereits eingeleitet und weiter fortgesetzt würden Rationalisierungen im administrativen Bereich, der Ausbau des Digital-TVs, eine verstärkte Umstellung auf Selbstfahrerbetrieb, mehr Ein-Mann-Kamerateams und ein höherer Automatisierungsgrad bei der Fernsehabwicklung. Mit den genannten Schritten war für Burtscher der Beitrag des ORF-Landesstudios zu den Einsparungen abgeschlossen. "Ich sehe derzeit keine weiteren Maßnahmen", betonte er. Aus seiner Sicht sei damit "das Ende der Restrukturierungen erreicht".

In den Landesstudios bemühe man sich schon seit Jahren um einen laufenden Einsparungsprozess. Die Mitarbeiter hätten "harte Einschnitte" wie eine Nulllohnrunde akzeptiert, um betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern. "Dass die nicht erfreut sind, ist überhaupt keine Frage", so Burtscher über die betriebsinterne Stimmung. Ohne die Maßnahmen sei das Einsparungsprogramm jedoch nicht möglich.

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