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Käpt'n Iglo vor Gericht: Werbe-Streit um Fischstäbchen

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Der legendäre Werbe-Käpt'n erlitt Schiffbruch vor Gericht. Iglo hatte den Konkurrenten Appel Feinkost geklagt, weil dessen Werbefigur dem Käpt'n zu ähnlich sehe. Das Gericht sah das anders: Keine Verwechslungsgefahr.

Käpt'n Iglo erlitt in einem langjährigen Rechtsstreit über die Einzigartigkeit der bekannten Werbefigur die zweite Niederlage vor Gericht. Seit 1985 ist der bärtige Seemann im Einsatz für den Iglo-Fischstäbchenverkauf. Er hat aber Konkurrenz von einer ähnlichen Figur des Rivalen Appel Feinkost - ebenfalls ein bärtiger Herr vor maritimer Kulisse, der für Fischprodukte wirbt. Das wollte Iglo wegen Verwechslungsgefahr gerichtlich verbieten lassen.

Der Rechtsstreit tobt seit Jahren fern der Küste, in München. In erster Instanz hatte der Hamburger Fischstäbchenhersteller Iglo im Dezember 2020 vor dem Münchner Landesgericht verloren, nun war die Causa beim Oberlandesgericht München zur Entscheidung, am Donnerstag wurde verhandelt. Und auch die Berufungsklage wurde abgewiesen.

Zwei Männer mit Bart und Seemannsmütze

Iglo argumentiert, die Verbraucher könnten die beiden Werbefiguren verwechseln und ortet bei Appel irreführende Werbung. Das Gericht hält die Verwechslungsgefahr aber für nicht sehr groß. Beide Männer tragen zwar Bart und Mütze, sind aber unterschiedlich gekleidet.

Käpt'n Iglo ist ein weißgrau-bärtiger Mann mittleren Alters, der einen blauen Anzug mit weißem Rollkragen und eine blaue Seemannsmütze trägt.

Die konkurrierende Appel-Figur posiert an der Küste, trägt ebenfalls Bart und Mütze, stellt aber laut Appel keinen Seemann dar. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass die Appel-Figur einen "eleganten Dreiteiler" und keine Seemannskleidung trägt. "Die Person scheint sich eher in ihrer Freizeit am Strand aufzuhalten", stellte der vorsitzende Richter fest.

Zum Vergleich - hier die beiden Herren:

Käpt'n Iglo vor Gericht: Werbe-Streit um Fischstäbchen
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Seit Jahrzehnten im Werbe-Einsatz für Iglo

Käpt'n Iglo macht in Deutschland seit 1985 Werbung, in seinem Heimatland Großbritannien als Captain Birdseye bereits seit 1966. Ein Problem für die Richter: Der Kapitän hat im Laufe der Jahrzehnte viele Verwandlungen durchgemacht, und dem Senat war nicht zuletzt unklar, welchen der zahlreichen Käpt'ns die Konkurrenz verletzt haben soll.
 
 
 

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