Slowenische Handelskette mit Verlusten

Mercator 2012 tief in den roten Zahlen

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Jahresverlust betrug 103,6 Mio. Euro – Umsatz mit 2,87 Mrd. Euro fast unverändert.

Die größte slowenische Handelskette Mercator hat das Gesamtjahr 2012 mit roten Zahlen beendet. Die Mercator-Gruppe verzeichnete im Vorjahr einen Verlust von 103,6 Mio. Euro, was hauptsächlich auf einmalige Abschreibungen zurückzuführen sei, wie das Unternehmen mitteilte. Im Jahr 2011 erzielte Mercator noch ein Nettogewinn von 21,2 Mio. Euro. Der Umsatz war mit 2,87 Mrd. Euro gegenüber 2011 fast unverändert, hieß es.

"Das Resultat spiegelt den Ernst der Lage wider", sagte der Mercator-Vorstandschef Toni Balazic laut Medienberichten bei einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag. Die Abschreibungen, darunter Wertminderungen von Immobilien und die Kosten für den Rückzug aus dem albanischen und bulgarischen Markt, machten drei Viertel des Gesamtverlustes aus. Darüber hinaus ist laut Mercator-Chef auch die Wirtschaftssituation in der Region schwierig gewesen: rückläufige Wirtschaftsaktivität, sinkende Kaufkraft und starker Konkurrenzdruck.

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage in der Region – in Serbien kamen außerdem Wechselkursschwankungen dazu, in Kroatien die erhöhte Mehrwertsteuer – sei der Absatz in den Hauptmärkten stabil geblieben. Am Heimmarkt Slowenien ist der Absatz zurückgegangen. In den wichtigsten ausländischen Märkten (Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro) wurde dagegen ein Umsatzwachstum verzeichnet. Die nicht strategischen Märkte (Albanien und Bulgarien) und nicht strategische Bereiche (darunter Bekleidungs- und Baumarktgeschäfte) hatten hingegen insgesamt 40 Mio. Euro des Verlustes ausgemacht.

Die Vorjahresergebnisse seien eine klare Botschaft, dass Mercator seine Aktivitäten umstrukturieren müsse, hieß es aus dem Unternehmen, das sich vor allem auf die Reorganisierung und Optimierung seiner Geschäftsprozesse fokussieren will. In einem Interview für die Wirtschaftszeitung "Finance" (Mittwochsausgabe) kündigte der Mercator-Chef auch Stellenkürzungen an. Heuer sollen 800 bis 1.000 von insgesamt 23.000 Jobs gestrichen werden, rund 200 davon in Slowenien.

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Balazic wies darauf hin, dass die Ergebnisse der Umstrukturierung erst in zwei oder drei Jahren sichtbar sein werden. "Ende 2013 wollen wir aber zeigen, dass wir die negativen Trends umgedreht haben", sagte der Mercator-Chef am Dienstag vor Journalisten. Heuer plant Mercator die Rückkehr in die Gewinnzone mit einem Nettogewinn von 3 Mio. Euro. Der Jahresumsatz soll um 1 Prozent zulegen und 2,9 Mrd. Euro übertreffen.

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