MOL droht mit Verkauf der kroatischen INA

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Der langjährige Konflikt zwischen dem ungarischen Mineralölkonzern MOL und seiner kroatischen Tochter INA spitzt sich zu. Wie die APA aus MOL-Kreisen erfuhr, will die ungarische Seite noch einen Anlauf unternehmen, die kroatische Seite zur Zusammenarbeit zu bewegen. Sollten auch danach noch Entscheidungen, etwa für große Investitionen, verhindert werden, will MOL ihre INA-Beteiligung von 49 Prozent verkaufen, sagte ein hochrangiger MOL-Mitarbeiter, der nicht namentlich genannt werden wollte, zur APA.

Die Übernahme der Mehrheit an der INA sei aber nicht vom Tisch. Der kroatische Staat hält derzeit 44 Prozent an dem Unternehmen. In der Vergangenheit hatten sich MOL und INA einen Schlagabtausch geliefert, der das Verhältnis nachhaltig zerrüttet haben dürfte. Nun will MOL Druck machen.

Das Verhältnis der zwei größten INA-Aktionäre war von jeher angespannt. Zwar hält MOL nicht die Mehrheit an INA, kontrolliert das Unternehmen aber laut einem Aktionärsvertrag aus dem Jahr 2009. In Kroatien wird diese vertragliche Regelung von vielen als ungerecht empfunden und sie hatte auch in einem der bisher größten Korruptionsprozesse des Landes ein Nachspiel vor Gericht.

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Kroatiens Ex-Premier Ivo Sanader wurde wegen der Annahme von Schmiergeldern nicht rechtskräftig zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, 10 Mio. Euro soll MOL-Chef Zsolt Hernadi ihm gezahlt haben. Hernadi und MOL wiesen die Vorwürfe zurück. Die kroatische Staatsanwaltschaft ermittelt jedoch weiter.

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