Frankreichs Finanzminister Pierre Moscovici hat eingeräumt, dass sein Land auf eine Rekordverschuldung zusteuert. "Die Verschuldung wird einen Höchststand erreichen und dann abnehmen", sagte Moscovici am Dienstag dem Sender France 2. Zuvor hatte die Tageszeitung "Le Figaro" berichtet, Frankreichs Staatsverschuldung werde bis Ende 2014 auf 1,95 Billionen Euro und damit auf 95,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) anwachsen.
Die französische Regierung hatte im Frühjahr in einem Stabilitätsprogramm für die EU-Kommission eine Staatsverschuldung von 94,3 Prozent zugesagt.
Die Zeitung beruft sich auf die Budgetpläne der Regierung für das kommende Jahr, die am 25. September vorgestellt werden. Ende 2013 wird die Staatsverschuldung demnach 93,4 Prozent des BIP betragen.
Moscovici widersprach den Zahlen nicht. Der sozialistische Finanzminister machte auf France 2 aber die konservativen Vorgängerregierungen für die Entwicklung verantwortlich. In zehn Jahren sei die Staatsverschuldung von 60 Prozent des BIP auf mehr als 90 Prozent des BIP angewachsen, sagte Moscovici.