Nach mehr als drei Jahrzehnten im Stadtbild von Wolfsberg (Kärnten) steht das Traditionsunternehmen „Trachten Kaiser“ vor dem finanziellen Aus.
Am Dienstag, dem 3. Juni, wurde offiziell ein Insolvenzverfahren über das Vermögen des Unternehmens eröffnet. Dies teilte der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mit.
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Wirtschaftliche Schieflage durch mehrere Faktoren
Als Hauptgründe für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten nennt der AKV eine Reihe von Fehlkalkulationen. Insbesondere der Wegfall eines zweiten Geschäftsstandorts habe zu erheblichen Kosten geführt, die nicht mehr durch laufende Einnahmen gedeckt werden konnten. Hinzu kamen niedrigere Verkaufserlöse und anhaltende Nachwirkungen der Corona-Pandemie, die das Geschäft zusätzlich belasteten.
Betroffene: Beschäftigte und Gläubiger
Von der Insolvenz betroffen sind derzeit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie insgesamt 21 Gläubiger. Die Schulden (Passiva) belaufen sich auf rund 460.000 Euro. Dem gegenüber stehen Vermögenswerte (Aktiva) in Höhe von etwa 250.000 Euro.
Ziel: Fortführung des Betriebs mit Sanierungsplan
Trotz der angespannten finanziellen Lage plant die Geschäftsführung keine sofortige Schließung. Die Eigentümerin möchte den Betrieb weiterführen und den Gläubigern einen Sanierungsplan vorlegen. Dieser sieht eine Quote von 20 Prozent vor – das bedeutet, dass die Gläubiger 20 Prozent ihrer Forderungen zurückerhalten würden.