Beim Tiroler Kristallkonzern Swarovski trübt sich die Lage weiter ein. Nach Jahren der Umstrukturierung steht nun fest.
Am Stammsitz in Wattens (Bezirk Innsbruck-Land) sollen bis Ende 2026 rund 400 weitere Arbeitsplätze gestrichen werden.
Damit setzt sich der seit zwei Jahrzehnten anhaltende Stellenabbau fort. Zu Glanzzeiten beschäftigte der weltweit bekannte Kristallriese mehr als 6000 Mitarbeiter in Wattens – aktuell sind es nur noch rund 2200. Und es könnten bald noch weniger werden.
Kostendruck
Die Konzernführung bestätigte am Donnerstagnachmittag offiziell den geplanten Personalabbau, der mit „Kostendruck durch hohe Löhne und einem Rückgang im Luxussegment“ begründet wird. Bis zum 12. Dezember 2025 sollen Freiwillige gefunden werden, die einen Sozialplan annehmen.
Wie die Tiroler Tageszeitung unter Berufung auf mehrere Quellen berichtet, drohen ab dem kommenden Jahr mehrere Hundert weitere Kündigungen. Zudem sei geplant, die Arbeitszeit auf freiwilliger Basis zu reduzieren und Nachtschichten einzuschränken.
"Bankrotterklärung"
Besonders scharf fällt die Kritik der Arbeiterkammer Tirol (AK) aus. In einer Aussendung spricht AK-Präsident Erwin Zangerl von einer „Bankrotterklärung“. Sollte ein Großteil der Belegschaft die geplante Arbeitszeitverkürzung ablehnen, könnten laut AK bis zu 500 Stellen verloren gehen.
Damit steht der Traditionsbetrieb aus Wattens, einst Symbol für Tiroler Glanz und internationalen Luxus, erneut vor einem harten Einschnitt – und viele Beschäftigte vor einer ungewissen Zukunft.