Neue Klage im Zinsskandal -Auch Deutsche Bank im Visier

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Im Skandal um Zinsmanipulationen bekommen die Deutsche Bank und andere Geldhäuser immer größeren Ärger. Nun hat auch der in der Finanzkrise verstaatlichte US-Immobilienfinanzierer Fannie Mae Klage gegen Deutschlands Branchenprimus und acht weitere internationale Großbanken eingereicht. Wie aus der 71-seitigen Klageschrift hervorgeht, fordert Fannie Mae von den Instituten insgesamt mehr als 800 Millionen Dollar (586,47 Mio. Euro) an Entschädigung.

Die Firma erklärte am Donnerstagabend vor einem Gericht in Manhattan, sie habe bei Zins- und Hypothekengeschäften Geld verloren, weil es bei der Festlegung des zugrunde liegenden Interbanken-Satzes Libor über Jahre Tricksereien gegeben habe. Der Spezialfinanzierer habe die Pflicht, sich dieses Geld zurückzuholen, betonte ein Sprecher. Der genaue Nachweis einer Schädigung ist für die Betroffenen Experten zufolge oft aber schwierig.

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Die Nachrichten drückten die Deutsche-Bank-Aktie zum Wochenausklang ein Prozent ins Minus, während der DAX fast unverändert notierte. "Wieder eine Klage mehr - die lange Liste an Rechtsstreitigkeiten bleibt ein Belastungsfaktor", sagte ein Händler. Die Klage richtet sich auch gegen die Schweizer Banken UBS und Credit Suisse sowie gegen Barclays, Rabobank, Royal Bank of Scotland und die US-Institute Bank of America, Citigroup und JPMorgan Chase. Keines der Geldhäuser wollte sich zur Sache äußern.

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