"Haben nicht viele"

Nowotny stolz auf Ratingausblick

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Notenbankchef sieht Ostengagement österreichischer Banken positiver als S&P.

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat Österreichs Ratingausblick von negativ auf stabil erhöht. Das wertete auch die Nationalbank positiv. Eine Verbesserung des Outlooks hätten derzeit nur sehr wenige Staaten aufzuweisen, sagte Österreichs Notenbankgouverneur Ewald Nowotny am Mittwoch in Wien.

Die Bestnote Triple-A erhielt Österreich von S&P nicht zurück. Zwei andere Ratinggesellschaften bewerteten Österreich aber weiter mit der Höchstnote, sagte Nowotny.

Standard & Poor's hat insbesondere den heimischen Banken und deren Risiken in Osteuropa Bedeutung für das Rating zugeschrieben. Ihre Kapitalausstattung gilt der Agentur aktuell als relativ schwach.

Nowotny positiver gestimmt
Nowotny sagte, er sehe das Osteuropa-Exposure der Banken (324 Mrd. Euro, alle Österreich-Banken inklusive der in Auslandsbesitz befindlichen Häuser wie Bank Austria oder Ex-Volksbank International/Sberbank) positiver als die Ratingagentur. Dieses Engagement biete langfristig weiter Chancen, wenngleich auch die Risiken zu beobachten seien. Natürlich sei Zentral/Osteuropa eine Region mit gewissen Unsicherheiten, und auch nicht einheitlich zu sehen.

Am stärksten seien die österreichischen Banken in Tschechien investiert, wo es ausgezeichnet laufe. In Ländern mit größeren Risiken - namentlich Ungarn, Ukraine - sei das Engagement zum Teil deutlich schon zurückgefahren worden. Fest stehe aber, dass die Banken in der Region generell an Bord bleiben wollten. Sie müssten aber überall ausreichend gegen Risiken gewappnet sein. Dass in Ungarn viele Investoren ihr Engagement abbauten, müsse die ungarische Regierung im Übrigen sehr ernst nehmen, mahnte Nowotny.

Den Empfehlungen der Ratingexperten, das Kapital zu stärken, käme Österreichs Finanzwirtschaft schon nach, indem 2013 Kapitalquoten gelten, die die Basel-III-Vorgaben um fünf Jahre vorziehen. Vor zwei Jahren hat die österreichische Aufsicht den heimischen Banken zudem vorgeschrieben, dass Kredite in Osteuropa künftig stärker aus dem Land selber finanziert werden und nicht mehr über Kapitalzuschüsse der Mütter.

Kreditvergabe steigt
Das unmittelbare Engagement der Mütter sei in den Staaten zwar zurückgegangen, die Kreditvergabe in der Region insgesamt aber nicht. Sie sei vielmehr seit 2008 um 4 Prozent gestiegen - eben in höherem Maße durch lokale Finanzierung.

Seit 2008 habe sich das Exposure der österreichischen Banken in den sogenannten Investment-Grade-Staaten der Region um 15 Prozent erhöht. In den schwächeren Staaten gab es einen Rückgang um 3 Prozent. Mit aktuell 19 Prozent Investitionsanteil ist die österreichische Bankenwelt laut OeNB der stärkste Investor in CEE, gefolgt von Italien und Frankreich.

Nowotny hat am Mittwoch gemeinsam mit der Osteuropa-Bank EBRD in Wien den aktuellen EBRD-Entwicklungsbericht CEE vorgestellt.

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