Der Ölpreis hat sich am Dienstagvormittag (28. Juli) weiterhin mit Aufschlägen gezeigt. Der als wichtige Ölpreisbenchmark geltende Future auf die Rohölsorte Brent notierte gegen elf Uhr in London bei 71,09 Dollar je Barrel. Am Montag notierte der Brent-Future zuletzt bei 70,81 Dollar.
Der Preis für OPEC-Öl ist am Montag auf 69,01 Dollar pro Barrel gestiegen. Am Freitag hatte das Barrel nach Angaben des OPEC-Sekretariats in Wien noch 67,80 Dollar gekostet. Der OPEC-Preis setzt sich aus einem Korb von zwölf Sorten zusammen.
Händler verwiesen auf die positive Entwicklung an den Aktienmärkten. Diese würde die Hoffnungen der Investoren auf eine baldige Konjunkturerholung stärken, hieß es. "Man sieht, dass der Ölpreis nach wie vor mit den Aktienmärkten und mit dem relativ schwachen Dollar mitgeht", erklärte Hannes Loacker, Ölanalyst der Raiffeisen Zentralbank (RZB).
Wenig Druck von Nachfrageseite
Loacker rechnet in den nächsten Monaten mit einer konsequenteren Umsetzung der Förderquoten der OPEC-Mitgliedsstaaten, was den Preis zusätzlich unterstützen sollte. Von der Nachfrageseite gebe es allerdings weniger Druck auf den Preis, da vor allem aus den OECD-Ländern wenig nachgefragt werde.
Aus fundamentaler Sicht sei daher kein Ölpreisniveau von 75 oder sogar 80 Dollar je Barrel zu rechtfertigen, der Preisanstieg könne demnach nur von sehr starken Aktienmärkten geleitet sein, erklärt der RZB-Experte. Einen Preis von über 75 Dollar erwartet Loacker im laufenden Jahr jedoch nicht mehr.