Die Leipziger Strombörse EEX hat im Kampf um das milliardenschwere Geschäft mit der Versteigerung von CO2-Verschmutzungsrechten in Deutschland einen Durchbruch geschafft. Die Börse erhielt von der deutschen Regierung den Auftrag zur Versteigerung der deutschen Rechte für jährlich 40 Mio. t Kohlendioxid (CO2) bis 2012. Damit setzte sich EEX in der europaweiten Ausschreibung gegen die Börsen Nordpool in Oslo, die Climate Exchange in London, Bluenext in Paris sowie Climex in Amsterdam durch.
Kostenlos zugeteilt werden seit 2 Jahren noch gut 90 % der ausgegebenen Zertifikate. Knapp 10 % der Gesamtmenge - das sind 40 Mio. Berechtigungen pro Jahr - werden am Markt veräußert. Bis Jahresende erfolgt dies noch über die KfW Bankengruppe. Die Förderbank des Bundes bietet die Papiere im Auftrag des deutschen Umweltministeriums an den europäischen Emissionshandelsbörsen an. Dieses Verfahren wird nun von 2010 an durch ein Versteigerungsverfahren abgelöst. Die Leipziger Börse wird die Einzelheiten der Versteigerungen von Spot- und Terminkontrakten in Kürze veröffentlichen.
Climex wickelt in Österreich ab
In Österreich werden in der zweiten Phase des Emissionshandels 2008 bis 2012 durchschnittlich 30,33 Mio. Emissionsrechte an vom Emissionshandel betroffene Anlagen gratis zugeteilt. Zur Versteigerung angeboten werden jährlich etwa 500.000 EU Allowances (EUA). Als Bestbieter nach einer europaweiten Ausschreibung waren in Österreich Climex und ÖEKV (Österreichische Energiekonsumenten-Verband) zum Zug gekommen. Die Versteigerungen werden auf der Climex Auktionsplattform durchgeführt.
Die EU-Kommission drängt darauf, dass ab 2013 eine einheitlich Börsenplattform den Handel für ganz Europa abwickelt. Deutschland, das die größten Mengen an CO2-Rechten in Europa vergibt, hält aber auch verschiedene Märkte im Wettbewerb untereinander für geeignet. Das deutsche Umweltministerium betont aber, dass die jetzige Entscheidung für die EEX auch Maßstäbe für die weit größeren Auktionsmengen ab 2013 setzt.