Öl zeitweise auf Jahreshoch

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Der Ölpreis hat am Dienstagvormittag (30. Juli) weiter sehr fest tendiert. Der als wichtige Ölpreisbenchmark geltende Future auf die Rohölsorte Brent notierte gegen elf Uhr in London bei 71,78 Dollar je Barrel. Am Montag notierte der Brent-Future zuletzt bei 70,99 Dollar. In der Nacht auf Dienstag war der Brent-Future kurzfristig auf neue Jahreshochs über 73 Dollar je Fass gestiegen, kam in Folge aber wieder etwas von diesem Niveau zurück.

Unterstützt wurde der Ölpreis Analysten zufolge von den zuletzt gestiegenen Aktienbörsen und dem gleichzeitig schwächeren US-Dollar. "Wir sehen derzeit eine starke Korrelation der Ölpreise zu den Aktienbörsen und zum US-Dollar", erklärt der RZB-Ölanalyst Hannes Loacker. Bei steigenden Aktienbörsen fließt Liquidität auch in andere "risky assets" wie etwa die Rohöl, so der Analyst.

Als Mitgrund für die jüngsten Ölpreisanstiege werden am Markt auch die Unruhen in Nigeria genannt. Zuletzt wurde von einem erneuten Anschlag auf eine Ölförderanlage in Nigeria berichtet. Aus fundamentaler Sicht sei ein weiterer Anstieg der Ölpreise Loacker zufolge derzeit nicht zu erwarten. Alle für das zweite Halbjahr erwarteten positiven Konjunkturnachrichten dürften schon im Ölpreis antizipiert sein, so der Analyst. Der Experte hält daher nach dem Test der 73 Dollar-Marke im Ölpreis kurzfristig einen "Rücksetzer in Richtung 60 Dollar für realistisch".

Gegen Jahresende erwarten die RZB-Analysten den Ölpreis in einer Range von 70 bis 75 Dollar je Fass. Stärkere Anstiege werden erst ab 2011 erwartet. Im Fall einer sich beschleunigenden Konjunkturerholung dürfte es aber auch mit dem Ölpreis schnell nach oben gehen, so Loacker.

Der Preis für OPEC-Öl ist am Montag (29. Juli) auf 69,43 Dollar pro Barrel gestiegen. Am Freitag hatte das Barrel nach Angaben des OPEC-Sekretariats in Wien noch 69,29 Dollar gekostet. Der OPEC-Preis setzt sich aus einem Korb von zwölf Sorten zusammen.

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