Rezession lässt CO2-Emissionen global sinken

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Der Kohlendioxid-Ausstoß wird heuer in Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise weltweit um rund 2,8 % sinken. 2008 war er noch um 2 % gestiegen. Das geht aus einem am 17.11. vorgelegten Bericht des Global Carbon Project hervor. Die Organisation wertet Daten von Regierungsbehörden und Forschungseinrichtungen in der ganzen Welt aus. Danach erhöhte sich der Treibhausgas-Ausstoß zwischen 2000 und 2008 weltweit um 29 %.

Dem Bericht zufolge steigen die CO2-Emissionen in den Entwicklungsländern weiter an. Mittlerweile entstünden dort 55 % der von Menschen verursachten Treibhausgase. Grund dafür ist meist die Nachfrage der Verbraucher in den reichen Ländern.

Berlakovich gegen nationale CO2-Steuer

Umweltminister Berlakovich hat sich gegen eine nationale CO2-Steuer auf Treibstoffe ausgesprochen. Im Verkehrsbereich, in dem die CO2-Emissionen in den vergangenen Jahren besonders stark gestiegen sind, sei "eine Steuererhöhung derzeit kein Thema", sagte Berlakovich. Ein nationaler Alleingang wie in den Niederlanden, wo Autofahrer künftig eine Kilometergebühr zahlen müssen, mache wenig Sinn..

Für den Weltklimagipfel in Kopenhagen erwartet Berlakovich, dass man sich auf verbindliche Ziele und Standards einigt. Dass US-Präsident Barack Obama ein Abkommen mit sofortiger Wirkung anstrebt, sei "ein großer Fortschritt". Der Minister bekräftigte, dass auch Entwicklungsländer von dem Klimaschutzabkommen überzeugt werden müssen. "Da geht es um die Glaubwürdigkeit der UNO."

Zu der Berechnung des Umweltberaters denkstatt, wonach Österreich für sein EU-Klimaziel bis 2020 nur um 3-5 % weniger CO2 einsparen muss als 1990, meinte Berlakovich, man müsse sich immer das Basisjahr ansehen. "Unsere Berechnungen fußen auf dem Zwei-Grad-Ziel."

Die Industrieländer hatten sich im Sommer beim G-8-Gipfel in Italien darauf verständigt, die Erderwärmung im Vergleich zum Beginn des Industriezeitalters auf 2 °C zu beschränken. Zudem, so Berlakovich, dürfe man nicht vergessen, dass sich Verkehr und Wirtschaft seit 1990 stark weiterentwickelt hätten.

Der kürzlich veröffentlichte EU-Bericht, wonach Österreich seine Kyoto-Ziele nicht erfüllen wird, kam für den Umweltminister "nicht überraschend", habe doch Österreich "versucht, die Zahlen ehrlich auf den Tisch zu legen". Osteuropäische Länder und Deutschland hätten sich bei ihren Verpflichtungen leichter getan, weil dort die Stahlindustrie weggebrochen sei. Die Höhe der Strafzahlungen, die Österreich nach Auslaufen der Kyoto-Erfüllungsperiode (2008 bis 2012) leisten muss, könne derzeit seriöserweise nicht bestimmt werden.

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