Russland und Türkei einigen sich auf South Stream

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Die Türkei hat grünes Licht für den Bau der russischen Gaspipeline South Stream durch ihre Gewässer gegeben. Eine entsprechende Vereinbarung wird heute (6.8.) bei einem Besuch des russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin beim türkischen Regierungschef Tayyip Erdogan unterzeichnet.

Zuvor hatte bereits der stellvertretende Chef des russischen Regierungsapparats, Juri Uschakow, über eine Grundsatzeinigung gesprochen. Die türkische Regierung werde binnen Tagen ihre Erlaubnis erteilen, mit einer Machbarkeitsstudie zu beginnen.

Russland will sein Erdgas über neue Pipelines nach Europa transportieren, die einen Bogen um die Ukraine und andere Ex-Sowjet-Staaten machen. In den vergangenen Jahren war es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit der Regierung in Kiew gekommen, bei denen es vor allem um Transitgebühren und den Gaspreis ging. Hätte die Türkei nicht eingewilligt, South Stream durch ihre Hoheitsgewässer zu führen, hätte Russland auf ukrainisches Gebiet ausweichen müssen.

Türkei baut Öl-Pipeline

Im Gegenzug für die Einwilligung der Regierung in Ankara habe Russland Zugeständnisse bei einer geplanten Öl-Pipeline gemacht, sagte Uschakow weiter. Die Türkei will eine neue Pipeline bauen, die von der Schwarzmeer-Stadt Samsun zum Mittelmeerhafen Ceyhan führen soll.

Die EU will ihre Abhängigkeit vom russischen Erdgas reduzieren und dazu über eine weitere Pipeline unter Federführung der österreichischen OMV, "Nabucco", Gas vom Kaspischen Meer aus nach Europa transportieren. Auch diese Leitung führt über das Gebiet der Türkei.

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