Insolvenzverwalter setzt Frist bis Donnerstag, sieht gute Chancen für Deal.
Wird es ein Weihnachtswunder für 1.000 NIKI-Mitarbeiter? Ryanair, Condor, ein Konsortium um den Berliner Logistiker Zeitfracht – und natürlich Niki Lauda: Alle wollen die Pleite-Airline retten. Der Zeitplan ist allerdings eng: Bis Donnerstagmittag müssen Interessenten ein verbindliches Angebot abgeben – diese Frist setzte NIKI-Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Montag.
Ein verbindliches, durchfinanziertes Angebot liege bisher nicht vor, es gebe aber ernsthafte Interessenten: „Das lässt mich hoffen, dass man in der kurzen Zeit noch einen Verkauf hinbekommt“, so Flöther.
„Wir werden auf jeden Fall ein Angebot abgeben“, so Niki Lauda Montagnachmittag zu ÖSTERREICH.
Die wichtigste Frage ist, wie viele Flugzeuge NIKI noch hat. Denn einen großen Teil der Flotte hatte sich die Lufthansa gesichert – ob sie diese zurückgibt, ist nicht klar (siehe rechts). Ursprünglich hatte die Lufthansa NIKI kaufen wollen, sagte das wegen EU-Wettbewerbsbedenken ab. Seitens der Lufthansa heißt es, man werde sich an die vereinbarte Vorgabe halten, die Jets „zu Marktkonditionen zur Verfügung zu stellen“.
Attacke: Lauda geht mit Lufthansa hart ins Gericht
Niki Lauda attackierte in ÖSTERREICH die Lufthansa. Eigentlich sollte die Airline NIKI übernehmen, doch der deutsche Branchenführer blies den Kauf letztlich ab. Lauda wütend: „Die Lufthansa hat es genau so geplant, wie es jetzt ist.“ Die Lufthansa blockiere die Rückgabe zahlreicher NIKI-Jets, für die sie die Rechte von Leasingfirmen übernommen hatte. Gibt es keinen neuen Investor für NIKI, würden wertvolle Start- und Landerechte neu vergeben – die sich die Lufthansa dann von der Behörde holen könnte. „Das sieht nach einem klaren Plan aus und ist ein unglaublicher Affront, eine Sauerei“, so Lauda: „Lufthansa will NIKI zerstören.“ Die Lufthansa weist die Vorwürfe zurück.