Gerade die seit Jahren als vorbildlich gewürdigte oberösterreichische Gebietskrankenkasse ist jene Länderkasse, die im Vorjahr das größte Minus eingefahren hat. Laut vorläufigem Gebarungsergebnis lag der Abgang bei 20,8 Mio. Euro. Ebenfalls rote Zahlen schrieben die Gebietskrankenkassen in Salzburg, Vorarlberg, Niederösterreich und der Steiermark.
Das größte Plus lukrierte für einmal die Wiener Gebietskrankenkasse mit 22,9 Mio. Euro. Zu relativieren sind die Zahlen allerdings dadurch, dass von den staatlichen Hilfen die einzelnen Kassen nicht im gleichen Ausmaß profitieren konnten. So war bei der Auflösung des Katastrophenfonds der aller größte Teil der frei gewordenen Mittel (33 von 42,5 Mio. Euro) bei der besonders defizitären Wiener GKK gelandet. Oberösterreich und Vorarlberg haben sich in der Causa sogar an den Verfassungsgerichtshof gewandt.
Samt und sonders im positiven Bereich befinden sich die berufsständischen Kassen, also die bäuerliche Sozialversicherung, die Beamten-Versicherung, jener der Eisenbahner und die der Selbstständigen. Am besten schneiden die öffentlich Bediensteten mit einem Plus von 66,3 Mio. Euro ab.
Der Saldo der gesamten Krankenversicherung lag bei plus 146,2 Mio. Euro, die Gebietskrankenkassen zusammen mussten ein Minus von 9,6 Mio. Euro hinnehmen. Das insgesamt positive Ergebnis ergab sich einerseits aus den staatlichen Zuwendungen, andererseits aus den Kostendämpfungen im Medikamentenbereich.
Für 2010 wird in der aktuellen Prognose des Hauptverbandes wieder von einem Minus von 44,8 Mio. Euro für die Krankenversicherung ausgegangen. Die Gebietskrankenkassen würden einen Abgang von 102,2 Mio. Euro verzeichnen.
Ein Plus erwarten Kärnten, Tirol und das Burgenland. Die Wiener Kasse würde wieder recht tief in rote Zahlen rutschen (-31,3 Mio. Euro). Am schlechtesten schnitte neuerlich Oberösterreich ab (-44,5). Selbst bei den berufsständischen Kassen gäbe es eine im Minus, nämlich jene der Selbstständigen mit minus 3,8 Mio. Euro.