Persil macht Henkel Freude - Klebstoffe unter Druck

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Gewaschen wird immer: Bei Henkel federn umsatzstarke Marken wie Persil die Auswirkungen der Wirtschaftskrise ab. Das Waschmittelgeschäft, die Keimzelle des Düsseldorfer Konzerns, erzielte im zweiten Quartal 2009 so hohe Zuwächse wie seit Jahren nicht mehr. Auch die Kosmetiksparte kann trotz der Krise bessere Ergebnisse vorweisen.

Das Klebstoffgeschäft, das nach einem milliardenschweren Großeinkauf für fast die Hälfte des Konzernumsatzes steht, leidet dagegen weiterhin. Der Ergebniseinbruch fällt aber nicht mehr ganz so stark aus wie in den ersten drei Monaten des Jahres. Damit scheint Henkel den Tiefpunkt in seinem Klebstoffgeschäft um Pritt und Pattex hinter sich zu haben.

Der Quartalsumsatz sank wegen des schwachen Klebstoffgeschäfts um fünf Prozent auf 3,48 Mrd. Euro. Unterm Strich schoss der Quartalsgewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar von 42 auf 150 Mio. Euro in die Höhe. Der bereinigte Quartalsüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter sank aber um mehr als ein Viertel auf 162 Mio. Euro. Im Vorjahreszeitraum schlugen hohe Aufwendungen für den Konzernumbau zu Buche.

3.000 Jobs werden gestrichen

Henkel baut mit einem Sparprogramms weltweit 3.000 Arbeitsplätze ab, davon allein 1.000 in Deutschland. So wird die Waschmittelproduktion aus dem Werk Genthin in Sachsen-Anhalt an den Stammsitz Düsseldorf verlagert. Nach der Übernahme des US-Unternehmens National Starch vor einem Jahr werden weltweit insgesamt zehn Klebstoffwerke geschlossen. Darunter befindet sich auch das Klebstoffwerk Kleve am Niederrhein.

In der Klebstoffsparte schrumpfte der operative Gewinn (EBIT) im zweiten Quartal aufgrund von Absatzrückgängen und einer niedrigeren Kapazitätsauslastung um gut die Hälfte auf 95 Mio. Euro. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres war der operative Gewinn der Klebstoffsparte sogar um mehr als zwei Drittel eingebrochen. Henkel ist der weltweit führende Klebstoffhersteller. Der Spartenumsatz sank um rund 13 Prozent auf 1,58 Mrd. Euro.

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