Peugeot-Familie gibt das Steuer aus der Hand

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Der angeschlagene französische Autobauer Peugeot steuert in die Arme seines chinesischen Partners und der Regierung in Paris. Der Verwaltungsrat gab grünes Licht für große Beteiligungen von Dongfeng und des französischen Staats. Der in der Gründerfamilie des Traditionskonzerns umstrittene Rettungsplan sieht eine 3 Mrd. Euro schwere Kapitalerhöhung vor, wie Peugeot am Montag bestätigte.

Durch die Übernahme von Minderheitsanteilen durch den chinesischen Staatskonzern und Frankreich gibt die Peugeot-Familie einen Teil ihrer Kontrolle über den in die Krise gefahrenen Konzern ab. Wie dringend der Hersteller die milliardenschwere Anschubhilfe braucht, zeigten am Montag erneut enttäuschende Absatzzahlen.

Bei der geplanten Kapitalerhöhung könne der französische Staat zu denselben Konditionen wie auch die Chinesen zum Zug kommen, erklärte Peugeot. Der französische Finanzminister Pierre Moscovici und sein Kollege aus dem Industrieressort, Arnaud Montebourg, bestätigten die Bereitschaft der Regierung zu einer Beteiligung an Peugeot. Moscovici hatte zuvor betont, Frankreich werde alles tun, um Peugeot als einen großen französischen Autohersteller zu erhalten.

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Bisher kontrolliert die Peugeot-Familie 25 Prozent des Unternehmens und hält 38 Prozent der Stimmrechte. Einem Insider zufolge stand Verwaltungsratschef Thierry Peugeot den aktuellen Plänen ablehnend gegenüber. Sein Cousin Robert Peugeot, der die Familien-Holding leitet, und der scheidende Konzernchef Philippe Varin unterstützen sie dagegen.

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