Polytec muss im Halbjahr großen Verlust hinnehmen

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Der im Zuge der Krise in der Autobranche nur knapp an der Insolvenz vorbeigeschrammte oberösterreichische Autozulieferer Polytec hat im 1. Halbjahr einen hohen Verlust von 74,6 Mio. Euro verzeichnet, nach noch 15,7 Mio. Euro Gewinn im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Ohne die zum Verkauf vorgesehene Peguform mit allein 50,5 Mio. Euro Minus belief sich das Periodenergebnis auf negative 24,1 Mio. Euro. Der Umsatz sank um 29,5 Prozent auf 291 Mio. Euro, für das Gesamtjahr werden bei leichter Erholung des Pkw-Geschäfts 600 Mio. Euro erwartet.

Auch im 2. Quartal war Polytec noch deutlich durch das turbulente Umfeld belastet. Der Umsatz verringerte sich um 27,6 Prozent auf 151 Mio. Euro, das Periodenergebnis drehte auf -20,5 (9,4) Mio. Euro, ohne Peguform auf -9,5 Mio. Euro. Wegen der im 1. Quartal eingeleiteten Kostensenkungsschritte hätten sich die Ergebnisse im 2. Quartal leicht erholt. Das EBITDA war im 2. Quartal nur noch mit -0,4 (19,6) Mio. negativ, im gesamten Semester mit -7,0 (36,7) Mio. Euro. Das EBIT verschlechterte sich im 2. Quartal auf -7,8 (12,5) Mio., im Halbjahr auf -21,6 (23,0) Mio. Euro.

Im Periodenergebnis von -50,5 Mio. Euro, mit dem Peguform im Halbjahr laut IFRS "als zur Veräußerung gehalten" berücksichtigt ist, ist ein Abgang aus dem laufenden Geschäft von -25,5 Mio. Euro und eine Abwertung der Peguform auf den voraussichtlichen Veräußerungslust in Höhe von 25 Mio. Euro berücksichtigt.

Positives Ergebnis noch nicht in Sicht

Im Gesamtjahr sei das Erreichen eines positiven Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) nicht darstellbar, so Polytec im Ausblick. Die Höhe des Abgangs aus dem operativen Geschäft werde entscheidend davon abhängen, in wie weit es gelinge, Beiträge der Kunden zur Verlustabdeckung im Lkw-Segment zu erreichen. In dem Bereich könne noch keine Erholung gesehen werden.

Ende Juni zählte Polytec 11.732 Mitarbeiter, nach noch 12.486 Ende 2008. Die Eigenkapitalquote per 30.6. wird mit 7,9 Prozent beziffert, nach 15,2 Prozent Ende 2008. In absoluter Höhe schrumpfte das Eigenkapital in diesen sechs Monaten von 155 auf 78 Mio. Euro, die Nettofinanzverbindlichkeiten stiegen leicht auf 237 (231) Mio. Euro.

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