Die börsennotierte Österreichische Post AG hat im Vorjahr 118,4 Millonen Euro Gewinn erwirtschaftet.
Die Österreichische Post AG hat im Jahr 2010 ihren Gewinn von 79,7 auf 118,4 Millionen Euro gesteigert. Das entspricht im Vergleich zum Jahr 2009 einem Anstieg um 48,4 Prozent. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich dadurch von 1,18 Euro auf 1,75 Euro.
Kleines Umsatzplus
Der Umsatz fiel von 2,351 Mrd. Euro um 0,2 Prozent auf 2,357 Mrd. Euro. Auf vergleichbarer Basis bereinigt um die geänderte Verrechnung von Prepaid-Telefonwertkarten bedeute dies allerdings einen Anstieg um 0,3 Prozent auf 2,351 Mrd. Euro, rechnete die Post vor.
Dividende steigt
Die Dividende soll laut Post von 1,50 Euro auf 1,60 Euro steigen. Das dürfte auch Finanzminister Josef Pröll freuen. Der Bund hält an der Post über die Staatsholding ÖIAG noch etwas mehr als die Hälfte der Anteile.
Postgeschäft im Umbruch
Noch macht die Post 60 Prozent ihres Umsatzes in der Division Brief und nur 34 Prozent mit Paket und Logistik. Doch das Briefgeschäft schrumpft jährlich um 3 bis 5 Prozent, der Umsatz im Paketbereich legt zu. Auch heuer wird dieser Trend weitergehen, kündigte Post-Generaldirektor Georg Pölzl am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz an.
Weniger Filialen
Die Zahl der Postämter ist laut Pölzl im Jahr 2010 auf 733 gefallen und wird weiter auf etwa 520 zurückgehen, die Zahl der Postpartner soll im Gegenzug von 1.117 Ende 2010 auf rund 1.500 steigen, sodass die Post etwa 2.000 Filialen haben wird. Ende 2010 waren es 1.850.
Qualitäts- und Serviceoffensive
Post-Chef Pölzl hofft, die Kunden mit einer Qualitäts- und Serviceoffensive an Bord zu halten. Es werde neue Zustellstrukturen und Produktgestaltung und "andere Überraschungen" geben, gab er sich kryptisch. Unter anderem hat die Post erhoben, dass sich 25 bis 30 Prozent der Kunden für eine Abendzustellung interessieren. Pölzl bestätigte auch einen Bericht der "Salzburger Nachrichten", wonach sich die Post-Tochter Feibra um eine Brief-Lizenz bemüht. Details wollte er aber nicht nennen.
Weiterer Personalabbau
Im Vorjahr hat die Post rund 950 Stellen abgebaut - auf knapp 25.000, davon 20.000 in Österreich. Heuer sollen weitere 800 wegfallen. Rund 500 Mitarbeiter "haben keinen Stammarbeitsplatz" wie es Pölzl formulierte, werden also nicht gebraucht, sind aber unkündbar. Sie seien teilweise in Projekten tätig, rund 100 seien "fremdvergeben", arbeiten also woanders, werden aber von der Post bezahlt. Noch auf Jahre werde es diesen Posten bei der Post geben, wo etwa die Hälfte der Mitarbeiter unkündbar sind.