Rechnungen werden trotz Krise schneller bezahlt

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Trotz Krise zahlen Österreichs Unternehmen ihre Rechnungen heuer pünktlicher als im Vorjahr. Im Schnitt werden die Rechnungen demnach mit einer durchschnittlichen Verzögerung von sieben Tagen bezahlt, das ist um drei Tage kürzer als 2008. Vor zwölf Jahren hat der Zahlungsverzug noch 21 Tage betragen. Bei einem Zahlungsziel von 25 Tagen werden in Österreich derzeit Rechnungen nach 32 Tagen bezahlt.

Trotz Krise geben 81 Prozent der vom Kreditschutz von 1870 (KSV1870) befragten Unternehmen an, dass ihre Firmenkunden ihre Rechnungen innerhalb des vereinbarten Zeitraums bezahlen, berichtete KSV-Chef Johannes Nejedlik am Donnerstag. Allerdings habe knapp ein Viertel der Unternehmen die Zahlungskonditionen bei ihren Kunden auf Vorauszahlung, Nachnahme oder Barzahlung umgestellt.

Zugenommen haben auch die Aktivitäten der Inkassobüros. So seien die von Inkassobüros eingebrachten Forderungen um 20 Prozent auf jeweils 1.400 Euro gestiegen, so Johannes Eibl vom KSV1870 Forderungsmanagement.

Für die Zukunft sind Österreichs Unternehmen allerdings pessimistisch. 56 Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit einer Verschlechterung der Zahlungsmoral. Als Hauptgrund für einen Zahlungsverzug nennen 71 Prozent der Befragten momentane Liquiditätsengpässe. Das sind um 7 Prozent mehr als vor einem Jahr. 46 Prozent glauben, dass die Rechnungen vorsätzlich nicht bezahlt werden.

Im internationalen Vergleich nimmt Österreich mit einem Zahlungsverzug von 7 Tagen gemeinsam mit Finnland den besten Platz vor Schweden und der Schweiz mit 8 bzw. 13 Tagen ein. Am schlechtesten mit jeweils 35 Tagen schneiden Portugal und Griechenland ab. Der EU-Schnitt liegt bei 18 Tagen.

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