Zwei langlaufende Bundesanleihen wurden aufgestockt.
Die Republik Österreich hat heute, Dienstag, am Kapitalmarkt wie geplant 1,1 Mrd. Euro frisches Geld aufgenommen. Bei einer Auktion wurde die langlaufende Bundesanleihe mit Fälligkeit 2044 um 500 Mio. Euro aufgestockt, die 2023-Emission um 600 Mio. Euro. Dazu kamen noch jeweils 10 Prozent Bundesanteil. Die Nachfrage sei gut gewesen, sagte die Chefin der Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA) zur APA.
Die Aufstockung der langlaufenden Emission erfolgte zu einem durchschnittlichen Zinssatz von 2,982 Prozent, das gesamte Volumen ging an ausländische Banken. Bei der ersten Begebung im Juni 2012 lag der Zinssatz noch bei 3,2 Prozent, bei der letzten Aufstockung im September 2013 bei 3,009 Prozent. Der Spread zur vergleichbaren deutschen Emission lag bei 24 Basispunkten.
Bei der 2023er-Emission lag die durchschnittliche Rendite diesmal bei 2,174 Prozent, sie ging zu 98,7 Prozent an Banken im Ausland. Bei der Erstbegebung im April 2013 lag der Zinssatz bei 1,776 Prozent, zuletzt im September bei 2,317 Prozent. Beide Emissionen waren mehr als das Zweifache überzeichnet.
Die Zinsabstände zu den Benchmark-Anleihen Deutschlands seien zwar zurückgegangen, der Zinsabstand sei in Zeiten vor der Krise aber schon geringer gewesen. Angesichts der guten Datenlage Österreichs gebe es hier noch "Potenzial", so Oberndorfer.
Der Zinstrend sei sehr schwer einschätzbar, meinte Oberndorfer, es gebe viele Erwartungen in die eine oder andere Richtung. "Das ist ein Berg- und Talverlauf", so die ÖBFA-Chefin, im gesamten vorigen Jahr habe man "ziemliche Auf und Abs" gesehen.
Durch 2013 sei man sehr gut durchgekommen. "Wir hatten ein historisch tiefes Zinsniveau und historische Finanzierungen mit 10,4 Jahren Durchschnittslaufzeit und 1,5 Prozent durchschnittlichen Zinsen", so Oberndorfer. Solche tiefen Sätze habe es seit dem Beginn der Aufzeichnungen noch nie gegeben.
Für das laufende Jahr ist erneut ein Gesamtvolumen bei der staatlichen Schuldenaufnahme von 28 bis 30 Mrd. Euro geplant. Davon werden 22 bis 26 Mrd. Euro auf Bundesanleihen entfallen. Erneut ist auch wieder mindestens eine syndizierte Emission geplant. Damit können größere Startvolumina erzielt werden. Um an Tradingplattformen gelistet zu sein, ist ein Mindestvolumen von 3 Mrd. Euro notwendig.