Ölpest

Republikaner entschuldigten sich bei BP

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Zum Auftakt der Anhörung von BP-Chef Tony Hayward vor dem US-Kongress hat der britische Energiekonzern Rückendeckung von den oppositionellen Republikanern bekommen. Der Abgeordnete Joe Barton aus Texas bezeichnete den politischen Druck als "beschämend", mit dem die Regierung von US-Präsident Barack Obama den Konzern zur Einrichtung eines Entschädigungsfonds über 20 Mrd. Dollar gedrängt habe.

Barton sprach von "Erpressung" und entschuldigte sich ausdrücklich bei Hayward: "Ich entschuldige mich", sagte er. "Ich will nicht in einem Land leben, in dem Bürger oder Unternehmen, wenn sie Fehler machen, einem politischen Druck ausgesetzt werden, der auf Erpressung hinausläuft."

Von Obamas Demokraten hingegen kam scharfe Kritik an Hayward. Der BP-Chef müsse schlimmstenfalls mit einem "goldenen Handschlag daheim in England" rechnen, sagte Sitzungspräsident Bart Stupak. "Wir in Amerika hingegen müssen mit den schrecklichen Folgen der Missachtung leben, die BP gegenüber Sicherheitsbestimmungen gezeigt hat."

Der Abgeordnete Henry Waxman warf Hayward vor, aus Einspargründen Abstriche bei den Sicherheitsmaßnahmen gemacht zu haben, die letztlich zu der Ölpest im Golf von Mexiko geführt hätten. "Unter ihrer Führung hat BP extreme Risiken in Kauf genommen", sagte er zu Hayward.

Der BP-Chef sollte sich in der Anhörung selbst noch zu Wort melden und dann den Fragen der Abgeordneten Rede und Antwort stehen. Im vorab veröffentlichten Manuskript seiner Ausführungen räumte er eine "beispiellose Serie von Fehlern" als Ursache für die Ölpest ein. Die Katastrophe hätte niemals geschehen dürfen, er sei "am Boden zerstört", hieß es darin.

BP-Chef gestand schwere Versäumnisse ein

Mit dem Eingeständnis schwerer Versäumnisse hat BP-Chef Tony Hayward vor dem US-Kongress auf die politische Kritik an seinem Konzern reagiert. Eine "beispiellose Serie von Fehlern" habe zu der Ölpest im Golf von Mexiko geführt, die niemals geschehen dürfen, sagte Hayward am Donnerstag vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses in Washington. BP werde den finanziellen Folgen des Disasters gewachsen sein, beteuerte er.

Hayward sagte den Abgeordneten sein Bemühen zu, verlorengegangenes Vertrauen in BP wiederherzustellen. "Ich weiß, dass nur Taten und Ergebnisse, nicht aber reine Worte dies erreichen können", sagte er. "Ich gebe Ihnen mein Versprechen als Chef von BP, dass wir nicht ruhen werden, ehe wir die Aufgabe erledigen." Er selbst sei "am Boden zerstört" über dieses "schreckliche Ereignis".

Viele Abgeordnete des Energieausschusses, der Hayward vorgeladen hatte, stellten den Konzernchef mit scharfen Kommentaren zur Rede. Der BP-Chef müsse schlimmstenfalls mit einem "goldenen Handschlag daheim in England" rechnen, sagte Sitzungspräsident Bart Stupak. "Wir in Amerika hingegen müssen mit den schrecklichen Folgen der Missachtung leben, die BP gegenüber Sicherheitsbestimmungen gezeigt hat." Der Abgeordnete Henry Waxman warf Hayward vor, an der Sicherheit gespart zu haben. "Unter ihrer Führung hat BP extreme Risiken in Kauf genommen", sagte er zu Hayward.

Hayward bat um Verständnis dafür, dass die genauen Ursachen der Explosion auf der Förderplattform "Deepwater Horizon" am 20. April und das anschließende Versagen der Sicherheitssysteme noch nicht geklärt seien. Es seien noch ausgiebige Untersuchungen des Hergangs nötig, sagte er.

Der Konzernchef nahm Bezug auf eine fast 2 Monate alte BP-interne Untersuchung. Diese konzentriere sich auf Pannen bei insgesamt sieben Sicherheitsmechanismen, die eigentlich den Unfall hätten verhindern oder zumindest das Ausmaß der Ölpest hätten eindämmen sollen. Der BP-Chef nannte unter anderem den Zement zur Abdichtung des Bohrlochs, die Ummantelung der Quelle, die dem selben Zweck dienen sollte, sowie die Sicherheitsventile.

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