Russland pumpt Öl in weißrussische Raffinerien

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Trotz des ungelösten Preisstreits mit Weißrussland pumpt Russland wieder Öl in das Nachbarland. Seit Sonntag fließe wieder Öl an weißrussische Raffinerien, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax den stellvertretenden russischen Ministerpräsidenten Igor Setschin am Montag. Sein Chef Wladimir Putin hofft auf eine rasche Beilegung des Konflikts.

Hinweise auf Beeinträchtigungen von Lieferungen nach Deutschland lagen nicht vor. Der Transport russischen Öls via Weißrussland über die Pipeline "Druschba" an die Kunden in der EU verlaufe normal, sagte eine Sprecherin des staatlichen weißrussischen Energiekonzerns Belneftekhim. Dennoch sorgte der andauernde Streit am Ölmarkt für Unruhe: Ein Barrel US-Öl kletterte erstmals seit mehr als zwei Monaten wieder über die Marke von 81 Dollar (56,3 Euro) und notierte am späten Nachmittag bei 81,23 Dollar.

Zwei Händler von russischen Ölproduzenten hatten am Sonntag erklärt, Russland habe seit dem 1. Jänner seine Lieferungen an den Nachbarstaat eingestellt, nachdem sich die beiden Länder nicht über die Transit- und Abnehmerpreise einigen konnten. Über die Leitung "Druschba", die nach Kapazität und Länge eine der weltweit größten Pipelines ist, bezieht Deutschland rund 15 Prozent und Polen mehr als drei Viertel seines Ölbedarfs. Vor drei Jahren hatte ein ähnlicher Konflikt zu Unterbrechungen der Lieferungen geführt. Europa erhält zudem ein Fünftel seines Gases aus Russland über Leitungen durch die Ukraine und Weißrussland.

Gespräche zwischen russischen und weißrussischen Vertretern in Moskau dauern an. Weißrussland beharrt darauf, dass Russland der ehemaligen Sowjetrepublik mehr zollfreies Öl zur Verfügung stellt und die Zuschläge nicht nur für Bestände erlässt, die in Weißrussland verbraucht werden. Der Großteil des russischen Öls wird in den weißrussischen Raffinerien Naftan und Mozyr für den Weitertransport nach Europa verarbeitet. Lediglich ein kleiner Teil dient dem lokalen Verbrauch.

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