RWE hat kein Patentrezept gegen seine Krise

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Krisenstimmung bei RWE: Dem Energieversorger brechen wegen der Konkurrenz durch den Ökostrom die Erträge aus den Kohle- und Gaskraftwerken weg. Die Mitarbeiter bangen um ihre Arbeitsplätze. Und die Aktionäre - darunter die ohnehin klammen Kommunen aus Nordrhein-Westfalen - müssen mit schmaleren Dividenden auskommen.

Hinzu kommen hohe Schulden und Druck der Ratingagenturen. Eine Patentlösung hat Vorstandschef Peter Terium nicht parat. Neue Geschäfte, etwa mit Energiedienstleistungen, werden vorerst keine großen Gewinne abwerfen. Das 115 Jahre alte Unternehmen muss sich auf magere Jahre einstellen.

"Unser Ergebnis wird dramatisch sinken", kündigte Terium am Dienstag in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" an. 2013 erwartet RWE noch ein betriebliches Ergebnis von 5,9 Milliarden Euro. Mitte November dürfte der Manager bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal einen weiteren Jobabbau, zusätzliche Einsparungen und für 2014 einen Gewinnrückgang ankündigen. Finanzchef Bernhard Günther und Personalvorstand Uwe Tigges spitzen seit Monaten den Rotstift. In der Kraftwerksparte sollen im Rahmen des Programms "RWE Neo" rund 3.400 Stellen wegfallen, wie die Nachrichtenagentur Reuters von einer mit der Situation vertrauten Person erfahren hat. RWE hatte bereits zuvor den Abbau tausender Jobs eingeleitet, insgesamt dürften es über 10.000 der 70.000 Mitarbeiter sein.

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