Deutschlands zweitgrößter Stahlkonzern Salzgitter zahlt seinen Aktionären trotz tiefroter Zahlen eine Dividende. Die Anteilseigner, darunter das Land Niedersachsen mit einem Anteil von 26,5 Prozent, sollen 20 Cent je Anteilschein erhalten. Im Jahr zuvor waren den Eignern - bei einem deutlich niedrigeren Verlust - 25 Cent je Aktie gezahlt worden.
Der Konzern kann sich die Ausschüttung von insgesamt 12 Mio. Euro leisten: Ende 2013 verfügte Salzgitter über Barmittel von rund 1 Milliarde Euro. Bei Salzgitter war im abgelaufenen Jahr ein Nettoverlust von nahezu einer halben Milliarde Euro aufgelaufen. Massive Abschreibungen auf die Problemtochter Peiner Träger sowie Rückstellungen für Personalabbau schlugen zu Buche. Insgesamt summierten sich die Belastungen auf 240 Mio. Euro.
Hinzu kam ein anteiliger Verlust aus der Beteiligung an dem Kupferkonzern Aurubis von 55 Mio. Euro. Vor Steuern türmte sich damit ein Verlust von 477,8 Millionen auf. Darin enthalten sind rund 55 Mio. Euro an Sonderaufwand für das Sanierungsprogramm "Salzgitter 2015", mit dem der ThyssenKrupp-Rivale aus der Krise kommen will. Bereinigt um diese Kosten lag der Vorsteuerverlust über dem vom Vorstand prognostizierten Wert von 400 Mio. Euro.
Die Stahlindustrie um Weltmarktfrührer ArcelorMittal kämpft seit zwei Jahren mit einer schwachen Nachfrage, Preisdruck und Überkapazitäten. Die Erlöse von Salzgitter sanken 2013 um elf Prozent auf 9,2 Mrd. Euro. Unter dem Strich fuhren die Niedersachsen einen Nettoverlust von 489,6 Mio. Euro ein.