Sarkozy facht Diskussion um Banker-Boni neu an

Teilen

Mit seinem Vorstoß gegen Millionen-Boni in der Finanzwelt setzt Frankreichs Präsident Sarkozy andere führende Industriestaaten unter Zugzwang. EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso begrüßte am Donnerstag den französischen Vorstoß. "Ich bin sehr froh, dass jetzt einige Politiker diesem Thema Aufmerksamkeit schenken", sagte er.

Sarkozy kann auf Unterstützung der deutschen Bundesregierung zählen. Bundeskanzlerin Merkel (CDU) trifft den französischen Präsidenten am kommenden Montag in Berlin und will auch über dieses Thema mit ihm sprechen.

Der französische Präsident hatte mit Blick auf den G-20-Gipfel in Pittsburgh Ende September ein Zeichen gesetzt: Geht es nach ihm, müssen sich Banker - per Gesetz - künftig bei den Erfolgsprämien bescheiden.

Widerstand gegen die französischen Pläne ist vor allem von den Regierungen der USA und Großbritanniens zu erwarten, um die global bedeutenden Finanzplätze New York und London vor allzu massiven staatlichen Eingriffen zu schützen. Vor allem die amerikanische Finanzindustrie hat mit zunächst lukrativen Zockereien die schlimmste Wirtschaftskrise nach dem Zweiten Weltkrieg losgetreten. Noch immer bekommen Banker Boni in Millionenhöhe, selbst wenn die Institute inzwischen zum Teil verstaatlicht sind, um ihr Überleben zu sichern.

Die führenden 20 Wirtschaftsnationen der Erde (G-20) haben sich zwar bereits darauf verständigt, die Bezahlung von Managern stärker an langfristigen, nachhaltigen Erfolgen auszurichten. Die Vorgaben sind aber allgemein gefasst.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.