Strafzahlungen der Kartellmitglieder anscheinend an Vorlieferanten weitergereicht.
Das Aufdecken des "Wurstkartells" in Deutschland zeigt erste Auswirkungen in Österreich und der gesamten EU. Schlachtungen werden zurückgefahren, die Schweinepreise sind auf Talfahrt. Das agrarische Informationszentrum (aiz) schrieb Freitag, es scheine so als ob Strafzahlungen wegen des Kartells eins zu eins an Vorlieferanten weitergereicht würden.
Das bringe den Schweinehaltern entsprechende Preisverluste. Demnach sank die Mastschweine-Notierung in Österreich um 6 Cent auf 1,62 Euro, so das aiz. "Die inzwischen kräftig ausgefallene Preiskorrektur sollte normalerweise zu einer Absatzbelebung verhelfen", schätzt Johann Schlederer von der Österreichischen Schweinebörse die weitere Marktentwicklung ein. Mehr als Preisstabilisierung scheine im Juli aber nicht mehr möglich zu sein. Grund für den Preisverfall ist aber auch der fehlende Russlandexport.
Wegen verbotener Preisabsprachen hatte das deutsche Bundeskartellamt Bußgelder in einer Gesamthöhe von rund 338 Mio. Euro gegen 21 Wursthersteller und zahlreiche Führungskräfte der Branche im Nachbarland verhängt.