Die britische Bank Standard Chartered muss wegen Verstößen gegen Geldwäsche-Bestimmungen in den USA erneut eine Millionenstrafe zahlen. Das Institut einigte sich mit dem Finanzaufseher des Staates New York, Benjamin Lawsky, auf eine Summe von 300 Mio. Dollar (224,65 Mio. Euro). Der Vergleich wurde am Dienstag bekannt gegeben.
Konzernchef Peter Sands gestand ein, dass sich seine Bank auf viele hochriskante Transaktionen eingelassen habe, die unbemerkt geblieben seien. "Wenn eine Bank ihren Zusagen nicht gerecht wird, sollte das Folgen haben." Die Regeln gegen Geldwäsche seien wichtig, um Terrorismus und Menschenrechtsverletzungen zu verhindern.
Dem Vergleich zufolge darf Standard Chartered Zahlungen für bestimmte Kunden seiner Hongkonger Niederlassung nicht mehr abwickeln. Auch muss sie sich von bestimmten kleinen und mittleren Geschäftskunden in den Vereinigten Arabischen Emiraten trennen. Zudem wird das Unternehmen für weitere zwei Jahre besonders beobachtet.
Mit der Einigung ist Standard Chartered ein Wiederholungstäter: Vor zwei Jahren zahlte die Londoner Bank, die das meiste Geld in Asien und Afrika verdient, insgesamt 667 Millionen Dollar (499,48 Mio. Euro) an mehrere US-Behörden. Damals ging es um ähnliche Vorwürfe.
Amerikanische Behörden haben in den vergangenen Jahren auch andere europäische Banken wegen Verstößen gegen Geldwäsche-Bestimmungen belangt. So zahlte das französische Institut BNP Paribas knapp neun Mrd. Dollar.